Umstrittener Gender-Vortrag wird wiederholt Ministerin: "Wissenschaftsfreiheit darf nicht in Gefahr geraten"

Nach der Absage eines Gender-Vortrags an einer Berliner Uni äußert sich eine Forschungsministerin besorgt: Sie kritisiert die Debattenkultur.
Nach dem Streit über einen Geschlechter-Vortrag an der Berliner Humboldt-Universität hat Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger Sorge um die Wissenschaftsfreiheit geäußert. Die Hochschulen seien gefordert, auch kritische Debatten zu ermöglichen, sagte die FDP-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. "Das müssen wir alle aushalten."
Die Humboldt-Uni hatte Anfang Juli den Vortrag "Geschlecht ist nicht (Ge)schlecht, Sex, Gender und warum es in der Biologie zwei Geschlechter gibt" der Biologin Marie-Luise Vollbrecht aus dem Programm der Langen Nacht der Wissenschaften genommen. Die Hochschule verwies auf Sicherheitsbedenken nach einem Protestaufruf. Die Präsentation soll an diesem Donnerstag (17 Uhr) nachgeholt werden. Anschließend (19 Uhr) gibt es eine Podiumsdiskussion mit Stark-Watzinger und anderen.
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Kritiker werfen Biologin Trans-Feindlichkeit vor
"Es war mir ein besonderes Anliegen, angesichts der Absage die Bedeutung der Wissenschaftsfreiheit und der offenen Debatte zu betonen", sagte die Bundesforschungsministerin. "Gerade die Hochschulen müssen ein Ort dafür sein. Wissenschaftsfreiheit in Deutschland darf nicht in Gefahr geraten."
Kritiker werfen Vollbrecht eine feindselige Haltung gegen Transsexuelle vor. Die Biologie-Doktorandin argumentiert, es gebe beim Menschen nur zwei Geschlechter, und diese würden jeweils bis zum Lebensende beibehalten.
- Nachrichtenagentur dpa