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Fischsterben in der Oder: Urlauber auf eigenen Booten gestrandet


Urlauber wegen Fischsterbens in der Oder auf ihren Booten gestrandet

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 15.08.2022Lesedauer: 3 Min.
Schneider und Graupner auf ihrem Boot: "Wir haben schon eine Woche mehr eingeplant."Vergrâßern des BildesSchneider und Graupner auf ihrem Boot: "Wir haben schon eine Woche mehr eingeplant." (Quelle: NEWS5)
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Das Fischsterben in der Oder hat auch Auswirkungen auf Urlauber. Familien sitzen auf Booten fest – weil Schleusen gesperrt sind.

Es geht nicht vor und nicht zurück: Wegen des massiven Fischsterbens in der Oder ist der Schiffsverkehr auf dem Oder-Spree-Kanal gestoppt worden. Mehrere Schleusen sind gesperrt, damit kein Oder-Wasser in die Spree und damit in Richtung Berlin fließt.

An der Schleuse Kersdorf sind unter anderem Matthias Graupner und Peter Schneider betroffen. Die beiden hΓ€ngen seit Donnerstag mit ihrem Boot vor der Schleuse fest und richten sich auf eine noch lΓ€ngere Wartezeit ein.

"NΓΌtzt alles nichts", zeigt sich Graupner verstΓ€ndnisvoll. Es gelte zu verhindern, dass sich das mysteriΓΆse Fischsterben weiter ausbreite. "Das geht erst mal vor."

"Vielleicht geht es Mitte der Woche weiter"

Aber er kritisiert fehlende Informationen: "Es muss sich jemand um die Leute kümmern, die an der Schleuse stehen", fordert er. "Vor uns steht ein großes Boot mit einer Familie mit drei Kindern."

Niemand wisse etwas, keiner kΓΆnne sagen, wann es weitergeht. "Wir hoffen, dass wir morgen wenigstens Informationen bekommen." Sein Mitfahrer Peter Schneider ergΓ€nzt hoffnungsvoll: "Vielleicht geht es Mitte der Woche weiter."

Bier ist noch da, Blutdruckpillen werden knapp

Verpflegung sei derzeit noch kein Problem. "Wir sind schon ΓΌber drei Wochen unterwegs und dementsprechend eingerichtet", berichteten die beiden Reportern vor Ort. Noch wΓΌrden auch die BiervorrΓ€te ausreichen.

Nur bei medizinischen Produkten werde es langsam eng: "Schwierig wird es, weil wir Blutdrucktabletten zu uns nehmen mΓΌssen. Wir haben schon eine Woche mehr eingeplant, aber wenn es noch lΓ€nger dauert, mΓΌssen wir Nachschub ordern."

Außerdem sei die Stromversorgung problematisch: "Wir haben zwar Solarpanele oben, aber wenn es bewâlkt ist und der Kühlschrank den ganzen Tag lÀuft, wird es schwierig. Da müssen wir den Motor laufen lassen, damit die Batterien wieder voll werden", resümiert Schneider.

Froh seien sie ΓΌber die Hilfsbereitschaft von Anwohnern, sagen Graupner und Schneider: "Einwohner sind hergekommen und haben gefragt, ob sie was einkaufen kΓΆnnen."

Brandenburgs Umweltminister: Ursachenforschung geht weiter

Unterdessen ist weiter unklar, was das Fischsterben ausgelΓΆst hat. Die Untersuchungen auf giftige Substanzen seien noch nicht abgeschlossen, sagte Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (GrΓΌne) am Montagmorgen im RBB-Inforadio: "Es kann noch mehrere Tage dauern, bis wir alle Stoffe, die wir fΓΌr mΓΆglich halten, dann auch durchgecheckt haben. Das Landeslabor ist da eifrig dabei."

Hinweise aus Polen, dass der hochgiftige Stoff Mesitylen in die Oder gelangt sei, hΓ€tten sich fΓΌr Brandenburg nicht bestΓ€tigt, sagte Vogel. Inzwischen gebe es Breitbanduntersuchungen des Wassers. "Und was die Fische betrifft, da geht es in erster Linie darum herauszufinden, ob in ihnen Schwermetalle gefunden wurden", sagte der Umweltminister. "Von polnischer Seite wird signalisiert, dass sie keine Schwermetalle und insbesondere auch kein Quecksilber in den Fischen gefunden haben."

Ministerium: Mehr als nur eine Ursache

Die Polen fahndeten jetzt nach 300 Stoffen. "Sie haben angegeben, dass sie jetzt auch gezielt nach Insektiziden im Wasser und in den Fischen suchen", sagte Vogel. "Von unserer Seite wird natΓΌrlich auch vom Landeslabor und von anderen beteiligten Laboren untersucht, was auch nur zu untersuchen ist."

Nach EinschΓ€tzung des Umweltministers gibt es mehr als nur eine Ursache fΓΌr das Fischsterben. Die DΓΌrre und die geringe WasserfΓΌhrung hΓ€tten ziemlich sicher einen Anteil daran. TatsΓ€chlich sei das gesamte Γ–kosystem der Oder geschΓ€digt. "Deswegen denken wir, dass wir auch nicht eine Katastrophe haben, die innerhalb von einem halben Jahr durch Wiederbesiedlung mit Fischen gelΓΆst werden kann."

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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