Berlin | Messer-Attacke: Opfer ruft aus Cocktailbar Hilfe

In Berlin ist ein Streit zwischen zwei Männern blutig eskaliert. Plötzlich zückte einer ein Messer – und stach mehrfach auf seinen Kontrahenten ein.

Die Attacke ereignete sich am Montagabend um kurz vor Mitternacht: Auf dem Metzplatz im Ortsteil Tempelhof gerieten zwei Männer miteinander in Streit. Worum es ging, ist laut der Polizei Berlin noch völlig unklar.

Es kam zu einem Gerangel, auf einmal hatte einer der Männer einen spitzen Gegenstand in der Hand. "Vermutlich war es ein Messer", sagte eine Polizeisprecherin. "Damit stach er wiederholt auf den anderen, einen 31-jährigen Mann, ein. Anschließend flüchtete der Täter."

Das Opfer erlitt mehrere oberflächliche Stichverletzungen am Bauch. Doch anstatt sofort den Notruf zu wählen, ging der 31-Jährige blutend in eine nahe Cocktailbar. Erst zwei Stunden später bat er das dortige Personal, einen Krankenwagen zu alarmieren.

Nach der Erstversorgung wurde er in ein Krankenhaus gebracht und dort zur Beobachtung stationär aufgenommen. Die Kriminalpolizei fahndet nun nach dem unbekannten Täter und bittet Zeugen um Mithilfe. Ermittelt wird wegen gefährlicher Körperverletzung.

Kriminalstatistik Berlin: Jeden Tag mehr als sieben Messertaten

In Berlin registriert die Polizei jeden Tag durchschnittlich mehr als sieben Straftaten mit einem Messer: 2021 waren es insgesamt 2.777 Taten, ein Jahr zuvor 2.593 Fälle.

Die meisten Opfer von Messertaten, insbesondere die von Raubüberfällen, kommen unverletzt oder leicht verletzt davon. Im Jahr 2020 erfasste die Berliner Polizei aber auch 17 Todesopfer und 166 Schwerverletzte.

Das heißt: Etwa jeden zweiten Tag endet eine Messerattacke in der Hauptstadt mit einem stationär im Krankenhaus aufgenommenen oder sogar tödlich verletzten Opfer.