Von Nazis zur Emigration gezwungen Stolpersteine erinnern an vier jüdische Philharmoniker

Vier frühere Mitglieder des Orchesters mussten 1933 wegen ihrer Herkunft und ihres Glaubens fliehen. Jetzt erinnern Stolpersteine vor der Philharmonie an ihr Schicksal.
Vier jüdische Musiker, die 1933 das Berliner Philharmonische Orchester verlassen mussten, sind nun mit Stolpersteinen geehrt worden. Der Künstler Gunter Demnig verlegte die glänzenden Messingtafeln am Samstag vor dem Eingang der Berliner Philharmonie – direkt im Boden eingelassen, wie bei über 100.000 weiteren Stolpersteinen in Europa.
Die Steine erinnern an Szymon Goldberg, Gilbert Back, Nicolai Graudan und Joseph Schuster, die dem Ensemble 1933 angehörten. Goldberg war Erster Konzertmeister, Back Erster Geiger, Graudan und Schuster Solocellisten. Sie wurden, wie viele andere jüdische Künstler, von den Nationalsozialisten systematisch aus dem Berufsleben gedrängt und zur Emigration gezwungen.
Gedenken mit Musik
Nach der Verlegung der Steine kamen Mitglieder der Berliner Philharmoniker im Kammermusiksaal zusammen. Mit einem kleinen Konzert gedachten sie ihrer ehemaligen Kollegen. Die Veranstaltung war zugleich Ausdruck einer späten Wiedergutmachung – und ein Zeichen für den heutigen Umgang mit der NS-Geschichte.
Mit den Stolpersteinen soll nicht nur an das individuelle Schicksal der vier Musiker erinnert werden. Die Initiative will auch ein Zeichen gegen das Vergessen setzen und die Bedeutung jüdischer Künstler für das kulturelle Leben in Deutschland würdigen.
- Nachrichtenagentur dpa
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