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Berliner Kita soll 700 Euro verlangen – und Kinder ausgrenzen


Schwere Vorwürfe
Berliner Kita soll 700 Euro verlangen – und Kinder ausgrenzen

Von t-online, nhe

Aktualisiert am 14.09.2022Lesedauer: 2 Min.
Kinder einer Kita (Archivbild): In Berlin soll eine Einrichtung offenbar Kinder ausgrenzen, deren Eltern nicht zahlen.Vergrößern des BildesKinder einer Kita (Archivbild): Eine Berliner Einrichtung hat offenbar eine Zwei-Klassen-Gesellschaft eingeführt. (Quelle: Karina Hessland/imago images)
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Es sind schwere Vorwürfe: Eine Kita in Berlin soll Kinder benachteiligen, weil deren Eltern Hunderte Euro an Zusatzzahlungen nicht tätigen wollen.

In Berlin-Lichterfelde müssen Eltern laut eines "Bild"-Berichtes offenbar monatlich 700 Euro an eine Kindertagesstätte zahlen, damit ihre Kinder aufgenommen werden. Folgt keine Zahlung, würden sie in einer neu eingerichteten Gruppe separat betreut, heißt es weiter.

Die deutsch-englische und private Kindertagesstätte "Nanny's Place" soll in einer Villa mit einem 1.300 Quadratmeter großen Garten liegen, außerdem gibt es laut "Bild" einen eigenen Koch und auch Haustiere. Mögliche hohe Kosten auf Seiten der Kita erscheinen dementsprechend plausibel – allerdings ist der Besuch der Kita und Kindertagespflege in Berlin seit dem 1. August 2018 gesetzlich kostenfrei.

Kinder sollen in Durchgangszimmer betreut werden

Zuzahlungen durch die Familien an die Einrichtungen, etwa für zusätzliche Sportangebote oder Bio-Essen, sind möglich, aber laut Senat auf 90 Euro begrenzt. Trotzdem soll die Kita die Zahlung von 700 Euro im Monat an einen Förderverein verlangen.

Dagegen sollen sich laut der "Bild" einige Eltern wehren – mit Folgen. Der Zeitung liegt ein Schreiben der Kita vor, in welchem den Eltern angekündigt wird, dass es seit dem 6. September eine neue Gruppe gebe: "Die Maulwürfe". Eben für die Kinder, deren Eltern den Betrag nicht zahlen wollen.

Diese Kinder – separiert von den anderen – sollen offenbar in einem Durchgangszimmer betreut werden. "Sie müssen ihr eigenes Essen mitbringen und haben kein altersgerechtes Spielzeug", so ein Vater zu der Zeitung. Demnach soll davon auch ein schwerbehindertes Kind betroffen sein, welches nun zu Hause betreut werden muss.

Senat ist über den Vorfall informiert

Der Senat ist über den Vorfall offenbar bereits informiert. "Wir missbilligen das Vorgehen des Trägers. Dass ein Kind mit Behinderung aufgrund des Vorgehens des Trägers nicht mehr die Kita besuchen kann, ist keinesfalls hinnehmbar", so der Staatssekretär für Jugend, Familie und Schuldigitalisierung, Aziz Borkut, zur "Bild".

Ein Gespräch mit der Kita brachte demnach keinen Erfolg. Es werde ein formales Verfahren eingeleitet, heißt es weiter, welches im schlimmsten Fall zum Entzug der Betriebserlaubnis führe.

t-online hat die Kita um eine Stellungnahme gebeten. Auf die Anfrage reagierte die Einrichtung bisher nicht.

Verwendete Quellen
  • Anfrage an die Kita "Nanny's Place"
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