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Ausflug ab Berlin: Tierpark in Riesa, Nudeln und Stahl entdecken


Tagesausflug ab Berlin
Nudeln, Stahl und ungewöhnliche Tiere: Das bietet Riesa an der Elbe

Von t-online, kme

14.06.2025 - 10:00 UhrLesedauer: 3 Min.
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Die Fußgängerzone in Riesa (Archivbild): Ein Besuch in der sächsischen Stadt hält Überraschendes bereit. (Quelle: IMAGO/Gabriele Hanke/imago)
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Wie kommen die Löcher in die Makkaroni? Wie sehen Baumstachler aus? Und was hat Stahl mit Stadtgeschichte zu tun? Wer Riesa besucht, findet Antworten auf diese Fragen.

Wer mal einen Tapetenwechsel braucht und Städtereisen mag, sollte Riesa auf dem Zettel haben. Hier bekommt man einen spannenden Mix aus Geschichte, Familienerlebnis und Natur. Die Stadt liegt gut erreichbar an der Bahnstrecke Berlin-Dresden und bietet gleich mehrere Sehenswürdigkeiten auf engem Raum.

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Das wohl bekannteste Ausflugsziel in Riesa ist das Nudelcenter der Teigwaren Riesa GmbH. In der gläsernen Produktion können Besucher täglich miterleben, wie über 150 Tonnen Pasta pro Tag hergestellt werden – und erfahren zum Beispiel, wie die Löcher in die Makkaroni kommen. Ein angeschlossenes Nudel-Museum zeigt die Geschichte der Marke seit 1914. Für Kinder gibt es die Möglichkeit, eigene Nudeln zu formen.

Riesa: Stahl und Zündhölzer

Während viele heute Riesa wohl mit Nudeln verbinden, war die Stadt lange Zeit für etwas ganz anderes bekannt: Zündhölzer und Stahl. Schon 1725 wurde im Großraum Riesa erstmalig Eisen und Stahl produziert. 1843 gründeten die Brüder Heinrich und Alexander Schönberg ein Eisenhammerwerk. Bis 1945 wurden kontinuierlich verschiedenste Stahl-Erzeugnisse in Riesa produziert. Während des Ersten und Zweiten Weltkriegs waren es vor allem Rüstungskomponenten. Von 1949 bis 1989 wurde der Riesaer Stahlbetrieb dann in die Planwirtschaft der DDR eingebunden, bis zur Wende wurden hier vor allem Rohre hergestellt. Nach der Wende war das Stahlwerk in Riesa nicht mehr wettbewerbsfähig. Im Mai 2025 hat die Firma Feralpi Stahl ein neues Walzwerk eröffnet, das kein CO₂ mehr ausstößt.

1923 wurde Riesa zur Stadt der Streichhölzer: Damals errichtete die Großeinkaufsgesellschaft Deutscher Consum-Vereine Hamburg eine Zündholzfabrik. Schnell wurde das Werk zu einem der bedeutendsten Streichholzhersteller. Ab 1956, zu DDR-Zeiten, stellte das Werk auch Wunderkerzen und Bengalhölzer her. Es wurde als einer der letzten Betriebe 1975 in Volkseigentum überführt und so zum "VEB Zündholzwerk Riesa" umgewandelt. In den 1980er Jahren lief die Produktion auf voller Auslastung. Die Nachfrage aus dem westlichen Ausland wuchs enorm, sodass die Arbeiter in Riesa Sonderschichten einlegen mussten. Bis zu 70 Prozent der Produktion waren für den Westen bestimmt.

Nach der Wende konnte die Zündholz-Fabrik der asiatischen Konkurrenz nicht mehr standhalten: Es gelang nicht, die Streichhölzer so billig herzustellen wie in China. 1994 wurde die Produktion endgültig eingestellt.

Kloster und Tierpark: Mehr entdecken in Riesa

Auch für Naturliebhaber lohnt sich ein Besuch in Riesa: Nur wenige Minuten vom Nudelcenter entfernt verläuft der Elberadweg, einer der bekanntesten Fernradwege Europas. Der Abschnitt zwischen Riesa und dem benachbarten Strehla führt durch ruhige Flussauen mit weiter Sicht. Spaziergänger finden hier Bänke, Radfahrer schätzen die flache Strecke. Auch Picknickplätze sind vorhanden.

Am westlichen Stadtrand liegt das ehemalige Kloster Riesa. Es wurde im 12. Jahrhundert gegründet und war über Jahrhunderte ein kirchlicher und wirtschaftlicher Mittelpunkt. Nach der Reformation diente es unter anderem als Schule. Teile des Gebäudekomplexes sind erhalten, einige Bereiche können bei Führungen betreten werden.

Direkt neben dem Kloster befindet sich der Tierpark Riesa. Die Anlage wurde 1965 gegründet und umfasst heute rund zwei Hektar Fläche. Etwa 400 Tiere aus 75 Arten leben hier, darunter Rhesusaffen, Baumstachler, Ziegen sowie einige Alpakas. An den Wochenenden können Besucher bei der Fütterung der Zwergotter zusehen.

Anreise aus Berlin mit Bahn oder Auto

Riesa ist ab Berlin Hauptbahnhof in etwa zwei Stunden mit dem Regionalverkehr erreichbar. Die Verbindung erfolgt über Leipzig oder Dresden. Eine Anreise mit dem Auto ist über die A13 und die B169 möglich. Die Entfernung beträgt rund 150 Kilometer.

Der Bahnhof liegt im Zentrum der Stadt. Das Nudelcenter ist zu Fuß erreichbar.

Verwendete Quellen
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