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Katastrophe in Berlin | Experte ist sicher: "Aquadom" war "eine Zeitbombe"


Geplatztes Riesen-Aquarium
Experte nennt Berliner "Aquadom" eine "Zeitbombe"

Von t-online, stk

Aktualisiert am 22.12.2022Lesedauer: 2 Min.
Taucher im "Aquadom" (Archivbild): Nach der Havarie steht nun ein weiteres Aquarium-Projekt offenbar auf dem Prüfstand.Vergrößern des BildesTaucher im "Aquadom" (Archivbild): Ein Experte hegt Zweifel an der Sicherheit der Konstruktion. (Quelle: Alexander Rüsche/dpa)
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Hätte der "Aquadom" in Berlin früher gesperrt oder sogar nie eröffnet werden dürfen? Nach Aussagen eines Experten gab es dafür Anhaltspunkte.

Eine Million Liter Wasser stürzen wie eine riesige Welle zu Boden, reißen alles mit, was sich ihm in den Weg stellt. Viele der rund 1.500 Fische im Riesen-Aquarium "Aquadom" in Berlin sterben einen qualvollen Tod, zwei Menschen werden leicht verletzt, der Schaden geht in die Millionen.

Hätte das Desaster verhindert werden können? Ja, sagte zumindest ein Experte für Plexiglas gegenüber der "Bild". Hermann Schuran, ehemals Eigentümer der Firma "Schuran Seawater Equipment" in den Niederlanden, hatte vor dem Bau des "Aquadom" selbst eine Anfrage auf seinem Tisch liegen. Er lehnte jedoch ab, wollte nicht für den Bau verantwortlich sein.

Und das hat nach Angaben der "Bild" auch seine Gründe. Im Gespräch mit der Zeitung sagte der 64-Jährige: Das gesamte Aquarium hätte nach seiner Errichtung und auch später, nach der Sanierung von Oktober 2019 bis Sommer 2020, mit einem Ofen auf 80 Grad aufgeheizt werden müssen. Diese Prozedere diene dazu, Spannungsrisse im Glas zu vermeiden. "Das ist möglich, aber sehr aufwendig", so Schuran zu "Bild".

Keine konkreten Vorgaben bei Wartung

Der Experte warnt: "Als Betreiber lässt man solch ein Bauwerk mindestens alle zwei Jahre überprüfen. Sonst ist das fahrlässig", sagte er dem Bericht zufolge. Doch konkrete Vorgaben dafür gab es offenbar nicht.

Für Schuran sei das Aquarium "eine Zeitbombe" gewesen, so sein Fazit. Die Tochterfirma "Reynolds Polymer" des ausführenden Unternehmens "CM Concept International Management" hätte entsprechend sagen müssen: "Der Dom hält nicht ewig."

Nachdem die Firma im Jahr 2001 einen Bauantrag beim zuständigen Berliner Senat gestellt hatte, erteilte dieser eine Genehmigung – jedoch ohne zeitliche Begrenzung. Nach Angaben Schurans könne man keine grundsätzliche Aussage darüber treffen, wie lange eine solche Konstruktion wie der "Aquadom" halte. 25 Jahre würden beispielsweise bestimmte Rechenbeispiele ergeben. Diese waren beim Riesen-Aquarium noch nicht erreicht. Und dennoch platzte es.

Nach "Bild"-Informationen machte der Berliner Bausenat bei Genehmigungserteilung der Firma keine konkreten Vorschriften, wie das Konstrukt zu warten sei. In einem Schreiben heißt es dazu lediglich: Die Genehmigung "enthielt die Verpflichtung für Eigentümer und Betreiber, regelmäßig den Zustand der Konstruktion und ihre Einzelteile zu kontrollieren".

Verwendete Quellen
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