Berichte aus Berlin: Vermummte griffen an Silvester Feuerwehr an
"Neue Stufe der Eskalation": Die Berliner Feuerwehr zieht eine schockierende Bilanz der Silvesternacht. So wurden EinsatzkrΓ€fte etwa mit Feuerwerk beschossen.
Nach der Silvesternacht berichtet die Berliner Feuerwehr von mehreren Angriffen. Einer Pressemitteilung vom Sonntagmorgen zufolge sind die EinsatzkrΓ€fte mehrfach attackiert worden, teils von vermummten Personen mit Waffen oder Feuerwerk. "Fassungslos und traurig" zeigten sich die Feuerwehrleute, von denen in der Nacht 15 verletzt worden seien.
Schon am Abend hatte die Feuerwehr einen Ausnahmezustand ausgerufen. Dieser ist zu Silvester allerdings ΓΌblich. Im Zeitraum von 19 bis 6 Uhr habe es rund 1.700 EinsΓ€tze gegeben. Das waren fast doppelt so viele wie in den beiden Vorjahren und zudem etwa 200 mehr als am Jahreswechsel 2019/20 β also vor Ausbruch der Corona-Pandemie. "Im Stadtgebiet wurden nach jetzigem Kenntnisstand 22 Personen durch Pyrotechnik verletzt und behandelt", heiΓt es in der Pressemitteilung.
38 Attacken auf Feuerwehrleute in Berlin an Silvester
Ebenfalls Teil der Nacht waren demnach Attacken auf EinsatzkrΓ€fte. 38 Angriffe auf Menschen und Fahrzeuge hat die Feuerwehr eigenen Angaben zufolge registriert, ein AngehΓΆriger der Feuerwehr wurde zur Behandlung stationΓ€r aufgenommen. "Dieses Verhalten ist durch nichts zu rechtfertigen, und ich kann es nur auf das SchΓ€rfste verurteilen", sagte Landesbranddirektor Karsten Homrighausen zu den Attacken. "Wer Menschen in Not zu Hilfe eilt und dann angegriffen wird, muss geschΓΌtzt werden."
Die Feuerwehr werde deshalb jeden Vorfall zur Anzeige bringen. "Γberrascht wurden wir von der Masse und der IntensitΓ€t der Angriffe auf unsere EinsatzkrΓ€fte", heiΓt es in der Pressemitteilung. So sei ihnen etwa eine Schreckschusspistole ins Gesicht gehalten worden, Menschen hΓ€tten Bierkisten und FeuerlΓΆscher auf Fahrzeuge geworfen. Die Feuerwehr sei zudem wΓ€hrend LΓΆscharbeiten "gezielt" mit Pyrotechnik beschossen oder durch Barrikaden aufgehalten worden.
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Weitere Meldungen verbreitete die Feuerwehr auf Twitter. Demnach sei einer der EinsΓ€tze nur unter Polizeischutz mΓΆglich gewesen. "Selbst erfahrene EinsatzkrΓ€fte waren ΓΌber die AggressivitΓ€t und Gewaltbereitschaft durch zum Teil vermummte Gruppen geschockt", heiΓt es in einer Bilanz.
- Feuerwehr Berlin: Pressemitteilung vom 1. Januar