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Fabrik in Grünheide: Tesla feuert verurteilten Totschläger


Fall Jonny K.
Fabrik in Grünheide: Tesla feuert verurteilten Totschläger

Von t-online, pb

02.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Der Angeklagte Onur U. 2013 am Landgericht Berlin (Archivfoto): Dort war wegen Totschlags verurteilt worden.Vergrößern des BildesDer Angeklagte Onur U. 2013 am Landgericht Berlin (Archivfoto): Dort war wegen Totschlags verurteilt worden. (Quelle: imago stock&people)
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Rauswurf in Grünheide: Einem Bericht zufolge wurde dort ein Produktionsmitarbeiter gefeuert – weil er eine kriminelle Vergangenheit.

Der E-Autohersteller Tesla hat einem Medienbericht zufolge in Grünheide einem Mitarbeiter gekündigt, als das Unternehmen von Elon Musk von dessen mittlerweile abgesessener Gefängnisstrafe erfuhr. Das berichtet die Berliner "B.Z."

Dem Blatt berichtet der im Jahr 2013 wegen Totschlags verurteilte Onur U., dass er von dem Unternehmen entlassen worden sei, nachdem ein Kollege ihn bei seinem Vorgesetzten gemeldet habe. Im Juli hatte er seinen Job als Produktionsmitarbeiter in Grünheide begonnen.

U. war 2013 in einem vielfach begleitetem Prozess als Haupttäter wegen Körperverletzung mit Todesfolge im Fall Jonny K. verurteilt worden – zu viereinhalb Jahren Gefängnis. Die Jugendkammer sah es als erwiesen an, dass der damals 19-Jährige bei einer Schlägerei am Berliner Alexanderplatz für den Tod des zwanzigjährigen Opfers verantwortlich war.

Ebenfalls verurteilt: fünf Bekannte von U., die teils mildere Haftstrafen erhielten. Gestanden hat U. die Vorwürfe nie, auch gegenüber der "B.Z." erklärte er, dass er den an seinen Verletzungen erlegenen K. nie geschlagen hätte – sondern nur dessen Freund, der überlebte.

Gefeuerter sieht keinen Grund für Kündigung

U. sieht sich als Justizopfer: "Es ist ein Mensch zu Tode gekommen und einer musste dafür hart bestraft werden." Er habe sein Schicksal aber nun akzeptiert – dass die Tat, für die er verurteilt worden war, ihn nochmal einholen würde, habe er nicht geahnt. Der Zeitung erzählte er, dass er seine Haftstrafe in der Justizvollzugsanstalt Plötzensee abgesessen habe – und in der Haft seinen Schulabschluss nachgeholt und dann eine Mechatroniker-Ausbildung absolviert habe.

Tesla sei für ihn die Hoffnung gewesen: "Die haben damit geworben, dass es egal ist, was man für eine Vergangenheit hat." Ein Führungszeugnis sei nicht verlangt worden. Einige Monate nach seiner Einstellung habe jedoch ein Mitarbeiter ihn, Onur U., im Netz gesucht – und alte Presseberichte über den Prozess in Berlin entdeckt.

Dann sei alles ganz schnell gegangen: "Am 2. Dezember, eineinhalb Stunden vor Schichtende kamen zwei Securitys zu mir und sagten, dass ich das Gelände verlassen soll." Für U. sei die Kündigung völlig grundlos: Er habe stets gute Arbeit gemacht, meint er in dem Bericht. Das Unternehmen äußerte sich bislang nicht zu dem Vorfall.

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