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Remmo-Clan: Hätte der geheime LKA-Bericht Straftaten verhindert?


Erkenntnise bleiben unter Verschluss
Vertraulicher LKA-Bericht sagt Aufstieg des Remmo-Clans bereits 2012 voraus

Von t-online, mgr

27.02.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 109315752Vergrößern des BildesRazzia bei einem Mitglied des Remmo-Clans in Berlin-Neuköln im November 2021. (Quelle: Olaf Wagner/imago-images-bilder)
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Ein unter Verschluss gehaltenes LKA-Papier sagte die kriminelle Laufbahn der Remmo-Clan-Mitglieder voraus: Hätten sich mit den Erkenntnissen Straftaten verhindern lassen?

Ein vertraulicher LKA-Bericht zum berüchtigten Remmo-Clan aus dem Jahr 2012 ist aufgrund einer rbb-Recherche an die Öffentlichkeit gelangt. Auf 43 Seiten werden die kriminellen Entwicklungen präzise vorausgesagt. Die LKA-Analysten beschäftigen sich mit den damals noch jugendlichen Familienangehörigen, die heute als Diebe der Goldmünzen aus dem Bode-Museum oder als mutmaßliche Einbrecher ins Dresdner Grüne Gewölbe bekannt sind.

"Die sozialen Kontakte und das familiäre Umfeld des Beschuldigten Remmo lassen es als nur wenig wahrscheinlich erscheinen, dass der Besch. Remmo in absehbarer Zeit ein sozialadäquates Leben führen wird", konstatiert das interne Papier, das dem rbb vorliegt, bereits 2012. Zitiert werde auch eine Lehrerin, welche die Jugendlichen nicht mehr für sozialisierbar hält.

Offenlegung hätte Straftaten verhindert

Der rbb hat den LKA-Bericht mit dem Titel "Statistische Erhebung arabischer Straftätergruppierungen" Politiker wie Falko Liecke gezeigt, der 2012 Jugendstadtrat in Neukölln wurde. Liecke ist der Auffassung, dass Einbrüche in Banken oder Überfälle auf Geldtransporter hätten verhindert werden können, wenn das Dokument damals schon bekannt geworden wäre.

Doch wie der rbb berichtet, hätte das LKA die Erkenntnisse unter Verschluss gehalten und nicht mit anderen Institutionen, wie dem Jugendamt, der Schule oder der Staatsanwaltschaft, geteilt. Für Liecke hätten sich aus den Erkenntnissen der LKA-Erhebung aus dem Jahr 2012 eine familienbasierte Handlungsanweisung ableiten können, um vor allem bei den Jüngeren zu intervenieren.

Zwei Jahre nach der Veröffentlichung des LKA-Berichts brach Toufic Rammo mit zwei unbekannten Komplizen in Berlin-Mariendorf in eine Sparkasse ein. Sie knackten Hunderte Schließfächer im Tresorraum. Die Beute: fast zehn Millionen Euro wert. Hinterher entschied sich das Trio für eine rabiate Art der Spurenbeseitigung: Feuer. Doch es kam zu einer Explosion. Die Bank soll ausgesehen haben, wie nach einem Bombenanschlag, berichtet der "Spiegel". Toufic Rammo wurde trotzdem von den Ermittlern erwischt. Strafe: acht Jahre Haft. Die lange Liste der Verbrechen des Berliner Remmo-Clans können Sie hier nachlesen.

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