Mieterverein zieht Senat zur Verantwortung: Wärmewende soll vor 2045 gelingen

Der Volksentscheid ist gescheitert. Dennoch spricht sich der Mieterverein für eine Verschärfung der Klimaziele aus – und mehr Verantwortung des Senats.
Der Berliner Mieterverein setzt sich unabhängig vom Ausgang des Volksentscheids für mehr Tempo beim Klimaschutz ein. "Wir fordern, dass der Senat seine Klimaziele von sich aus deutlich nachschärft, damit die Wärmewände schneller gelingt als 2045", sagte der Geschäftsführer des Berliner Mietervereins, Sebastian Bartels, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. "Das muss auch sein. Die Eile ist wirklich geboten, 2045 ist viel zu spät."
Es sei kein Argument mit Blick auf die Kosten zu sagen, man brauche mehr Zeit. "Wir brauchen Geschwindigkeit und Kreativität, auch was Förderprogramme für Mieterinnen und Mieter angeht", sagte Bartels weiter. Die Kosten für energetische Sanierung von Gebäuden mit Blick auf weniger CO₂-Ausstoß dürften nicht bei den Mietern landen, forderte Bartels. "Da muss der Senat auch einspringen, für Menschen, die das nicht stemmen können."
Senat und Bezirke für Preisdeckelung verantworlich machen
Senat und die Bezirke sollten mit den Immobilienunternehmen und den Vermietern Vereinbarungen treffen, die eine Deckelung dieser Kosten enthalte. "Das ist eine wichtige Aufgabe, dass hier Rahmenvereinbarungen getroffen werden."
"Man muss sagen, dass bisher die Mieterinnen und Mieter die Dummen sind, die das Ganze zu tragen haben." Wenn das nicht so wäre, hätte es nach Bartels Einschätzung deutlich mehr Ja-Stimmen beim Volksentscheid für Klimaneutralität bis spätestens 2030 gegeben. "Es gab die Angst, mit Kosten überzogen zu werden, so wie in der Vergangenheit", sagte der Mieterverein-Geschäftsführer.
- Nachrichtenagentur dpa