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Berlin | Messerattacke auf 33-Jährige in Bus: Halbbruder in U-Haft


Motiv weiter unklar
Messerattacke in Berliner Bus: Halbbruder des Opfers in U-Haft

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 07.04.2023Lesedauer: 3 Min.
Ein Polizist steht in Warnweste vor einem Bus (Archivbild): Der Verdächtige konnte in der Nacht auf Freitag festgenommen werden.Vergrößern des BildesEin Polizist steht in Warnweste vor einem Bus (Archivbild): Der Verdächtige konnte in der Nacht auf Freitag festgenommen werden. (Quelle: Frank Sorge/imago images)
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Nach der Messerattacke auf eine 33-Jährige in einem Berliner Bus ist Haftbefehl gegen einen 41-Jährigen erlassen worden.

Die Polizei hat nach der Messerattacke auf eine 33-Jährige in einem Berliner Bus einen Tatverdächtigen festgenommen. Die Staatsanwaltschaft bestätigte am Karfreitag einen entsprechenden Bericht der "Bild"-Zeitung. Der Tatverdächtige sei in der Nacht auf Freitag in Berlin-Wedding festgenommen worden, sagte ein Sprecher. Nach dem oder den Tätern, die am Donnerstag einen Taxifahrer in Berlin-Grunewald getötet haben, wird derweil noch gesucht.

Die 33 Jahre alte Frau war bei dem Messerangriff am vergangenen Dienstag lebensbedrohlich verletzt worden und musste laut Polizei notoperiert werden. Nach einem Bericht der "B.Z." erlitt die Frau Verletzungen unter anderem an Herz, Lunge und im Bauch. Die Polizei machte dazu mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen und mögliches Täterwissen keine Angaben.

Opfer außer Lebensgefahr

Die 33-Jährige war gemeinsam mit ihren sieben und neun Jahre alten Töchtern im Bus unterwegs. Die Mädchen blieben laut Polizei körperlich unverletzt und befinden sich in der Obhut der Familie. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft handelt es sich bei dem Tatverdächtigen um den 41‑jährigen Halbbruder der Verletzten.

Der Beschuldigte habe sich zu dem Tatvorwurf noch nicht geäußert, weshalb das Tatmotiv weiter unklar sei. Der Gesundheitszustand der Verletzten sei kritisch, aber stabil. Akute Lebensgefahr bestehe nicht mehr. Zu dem Tatgeschehen habe sie allerdings noch nicht vernommen werden können, so die Staatsanwaltschaft weiter.

3.317 Messerangriffe in einem Jahr in Berlin

Die beiden Fälle haben das Thema Straftaten mit Messern erneut in den Fokus gerückt. Solche Gewalttaten werden in der Hauptstadt zunehmend zum Problem – auch und vor allem, weil jüngere Menschen regelmäßig zu den Tätern gehören.

Im vergangenen Jahr kam es nach Angaben des Senats zu 3.317 Straftaten im Bereich "Messerangriff", 2021 waren es noch 2.777, ein weiteres Jahr zuvor weniger als 2600. Auch vor der Corona-Pandemie lagen die Zahlen unter 3.000, ein Vergleich ist wegen geänderter Erfassung in der Kriminalstatistik aber schwierig. Im laufenden Jahr wurden bis zum 21. März mehr als 600 solcher Straftaten gezählt.

Polizeipräsidentin Barbara Slowik beklagte bereits zum Jahreswechsel, dass auch Jugendliche und Kinder immer häufiger Messer dabei hätten und auch einsetzten. "Das hat leider zugenommen. Wir betrachten diese Entwicklung sehr genau", sagte Slowik Ende 2022.

Die Gewerkschaft der Polizei forderte Ende März aufgrund der gestiegenen Zahlen "eine gesamtgesellschaftliche Reaktion und eine ernsthafte Debatte darüber, welche sinnvollen Maßnahmen ergriffen werden können, um Menschenleben zu schützen". Mit Blick auf die Bereitschaft junger Leute, ein Messer als Waffe einzusetzen, sagte der GdP-Landeschef Stephan Weh damals: "Die einen machen das aus Angst davor, dass sie abgezogen werden, andere, weil sie in geplanten Auseinandersetzungen Menschen ganz gezielt verletzen wollen."

Auseinandersetzungen meist im privaten Raum

Die meisten schweren Taten fänden im privaten Raum statt. "Wir erleben aber eben auch, dass es immer häufiger bei Auseinandersetzungen auf der Straße nicht mehr bei Schnittwunden bleibt, sondern gezielt zugestochen wird", sagte Weh.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) brachte am Donnerstag ein Messerverbot in Bussen und Bahnen als Vorschlag in die Debatte ein. In beiden Verkehrsmitteln kommt es immer wieder zu Messerangriffen mit Toten und Verletzten. "Wir sollten auch über Messerverbote in öffentlichen Verkehrsmitteln – in Bus und Bahn – nachdenken. Wer mit dem Flugzeug reist, darf ja auch kein Messer mitnehmen", sagte Faeser den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Von der Deutschen Bahn kam Unterstützung für den Vorschlag. Die GdP hält ein solches Verbot dagegen für kaum kontrollierbar.

Bei der Gewalttat im Villenviertel Grunewald wurde am Donnerstag ein 49-Jähriger getötet. Trotz erster Rettungsversuche durch Zeugen vor Ort war der Taxifahrer später in einem Krankenhaus gestorben. Der oder die Täter sind laut Polizei geflüchtet, die Hintergründe sind unklar. Mehr dazu lesen Sie hier.

Zu den Umständen des Fundes des Verletzten und der Art der Verletzungen machte die Polizei keine Angaben. "Bild" und "B.Z." berichteten, der Taxifahrer sei in den Hals gestochen worden. Die Polizei wollte dazu mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen und mögliches Täterwissen keine Angaben machen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Pressemitteilung der Generalstaatsanwaltschaft vom 7. April 2023
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