Patricia Schlesinger: Ex-Intendantin soll Urlaube über RBB abgerechnet haben

Neue Vorwürfe gegen die ehemalige Intendantin des RBB, Patricia Schlesinger: Machte sie Urlaub auf Kosten der Gebührenzahler? Ihr Anwalt wehrt sich.

Ex-RBB-Intendantin Patricia Schlesinger soll mehrere private Reisen als Dienstreisen über die Landesrundfunkanstalt abgerechnet haben. Bei Reisen nach San Francisco, Los Angeles, Tel Aviv, London, Oslo, Tokio und Zürich habe es internen und externen Experten zufolge keine dienstliche Veranlassung gegeben, berichtet der "Business Insider". Die Prüfer erkennen demnach einen "Verstoß gegen die Reisekostenordnung".

So sei teilweise keine Begründung für die entstandenen Kosten in den Belegen angegeben worden oder es habe keine Unterlagen zur Vor- und Nachbereitung der Reisen gegeben. Bei weiteren Reisen sei der dienstliche Hintergrund zumindest fragwürdig, berichtet der "Business Insider" weiter. In Einzelfällen seien sogar Familienmitglieder von Schlesinger auf Kosten des RBB mitgereist.

Schlesingers Anwalt wirft RBB konstruierte Vorwürfe vor

Patricia Schlesingers Anwalt dementiert die Vorwürfe klar: Sie seien "ausnahmslos falsch und zum Teil in geradezu bizarrer und peinlicher Weise konstruiert, um die unberechtigte Entlassung der Mandantin im Nachhinein irgendwie zu rechtfertigen. Nachdem mittlerweile fast alle ursprünglichen Vorwürfe des RBB in sich zusammengefallen sind, wird jetzt nachgeschoben", sagte er der Nachrichtenagentur epd. Auch vor Gericht werde davon nichts Bestand haben.

Der RBB stürzte im Sommer 2022 in eine tiefe Krise. Es kamen Vorwürfe der Vetternwirtschaft und der Verschwendung auf. Schlesinger wurde fristlos entlassen. Im Zentrum des Skandals steht neben der Ex-Intendantin der zurückgetretene Sender-Chefaufseher Wolf-Dieter Wolf. Beide wiesen die Vorwürfe zurück. Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin ermittelt, es gilt die Unschuldsvermutung.