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Fliegerbombe am Berliner Ostbahnhof entschärft: Weiter Verspätungen und Ausfälle


Verspätungen und Ausfälle bei S-Bahn Berlin
Fliegerbombe am Ostbahnhof entschärft – Sperrungen aufgehoben

Von t-online, jl, nhe, ads

Aktualisiert am 04.05.2023Lesedauer: 3 Min.
Bombenfund in FriedrichshainVergrößern des BildesPolizisten schauen sich auf einem Baugrundstücke den Fundort einer Kriegsbombe an. (Quelle: Paul Zinken/dpa/dpa-bilder)
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Es ist geschafft: In Friedrichshain ist eine Fliegerbombe entschärft worden. Anwohnende können zurück in ihre Häuser, die S-Bahnen rollen wieder an.

Trubel im Bereich des Berliner Ostbahnhofs: Kurz nach acht Uhr morgens mussten 3.000 Menschen aus ihren Wohnungen, die S-Bahnen auf der wichtigen Strecke zwischen Alexanderplatz und Ostbahnhof lagen lahm. Um 13 Uhr ist dann alles vorbei. "Die Weltkriegsbombe wurde erfolgreich entschärft", verkündet die Polizei Berlin auf Twitter. Alle Sperrungen seien aufgehoben.

Sämtliche S-Bahnlinien waren während des Einsatzes betroffen. Seit 13 Uhr rollen die Bahnen wieder, jedoch komme es auf den Linien der S3, S5, S7, S75 und S9 noch zu Verspätungen und möglicherweise zu Ausfällen.

Der Grund: Bei Bauarbeiten in Berlin-Friedrichshain war am Dienstagvormittag eine 100 Kilogramm schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, sollten Techniker den Sprengkörper am heutigen Donnerstag unschädlich machen.

Das "Sperr-Vieleck", wie es die Polizei nennt, erstreckte sich um den Fundort der Bombe in der Krautstraße nahe dem Ostbahnhof. Alle Menschen, die dort wohnen oder arbeiten, mussten das Gebiet über die Einsatzdauer verlassen. Der genaue Radius betrug 350 Meter.

Wichtige S-Bahn-Strecke, Schule und Kita betroffen

In der Nähe des Fundorts befinden sich Wohnhäuser, eine Schule, eine Kita und die große Holzmarktstraße. Der Sperrkreis erstreckte sich von der Singerstraße 19 bis 29, über die Andreasstraße 20 bis 21, über die Langestraße 74 bis 79, über die Koppenstraße 93, über das südliche Spreeufer zwischen Schillingbrücke und Michaelbrücke sowie über die Michaelbrücke selbst bis zur Lichtenberger Straße 40 bis 41.

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Zu großen Einschränkungen kam es auch rund um den Ostbahnhof. Er liegt etwa 500 Meter entfernt, musste aber nicht komplett geräumt werden. Allerdings fahren voraussichtlich bis 14 Uhr keine S-Bahnen zwischen Ostbahnhof und Alexanderplatz – einer wichtigen Bahnstrecke durch die Innenstadt. Ersatzverkehr gibt es nicht: Die Fahrgäste sollen das Gebiet umfahren und können auf die Ringbahn, U-Bahnen oder Busse ausweichen.

Ostbahnhof: Regional- und Fernverkehr wird umgeleitet

Regionalzüge werden über Gesundbrunnen umgeleitet, viele Bahnhöfe in der Innenstadt werden nicht angefahren. Fahrgäste sollten sich im Internet informieren. Der Fernverkehr mit ICs und ICEs wird über den Hauptbahnhof umgeleitet.

Die in der Nähe liegende Mercedes-Benz-Arena war nicht vom Sperrkreis betroffen. Dies war zunächst noch unklar und hätte eine besondere Brisanz gehabt: In der Arena wird am Mittwochabend der ehemalige US-Präsident Barack Obama erwartet. Allerdings habe sein Besuch nichts damit zu tun, dass die Bombe erst am Donnerstag, also zwei Tage nach dem Fund am Dienstag, entschärft wird.

Dies sei gängige Praxis, so eine Sprecherin der Berliner Polizei auf t-online-Anfrage: "Wir müssen uns vorbereiten, die Anwohner müssen sich vorbereiten. Nicht jeder kann einfach so von heute auf morgen das Haus verlassen, besonders alte oder kranke Menschen."

Eher kleine Fliegerbombe

Eine Bombe mit einem Gewicht von 100 Kilogramm gehört eher zu den kleineren Fliegerbomben. Häufiger sind 250-Kilo- und 500-Kilo-Bomben, bei denen der Sperrkreis zur Entschärfung noch größer ist. Entschärfte Bomben werden zum Sprengplatz im Grunewald gebracht und dort kontrolliert gesprengt.

Laut Polizei werden die Berliner Sprengstoffexperten im Durchschnitt etwa zwei- bis dreimal pro Tag zu Funden von Munition oder Bomben gerufen. Allein 2021 seien 52 Tonnen Kriegsmunition gefunden worden.

Fast 80 Jahre nach Kriegsende liegen im Berliner Boden nach Schätzung des Senats noch mehr als 4.500 Bombenblindgänger. Im Zweiten Weltkrieg warfen Amerikaner, Briten und Russen nach Einschätzung von Historikern mehr als 45.000 Tonnen Sprengstoff auf die Stadt.

Verwendete Quellen
  • twitter.de: Tweet der Berliner Polizei
  • Anfrage bei der Berliner Polizei
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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