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Letzte Generation | Wegen Razzia bei Carla Hinrichs Polizisten angezeigt


"Letzte Generation"
Razzia bei Carla Hinrichs: Steckt Ex-FDP-Politiker hinter Anzeige?

Von Jannik Läkamp

Aktualisiert am 27.05.2023Lesedauer: 2 Min.
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Carla Hinrichs: Ihre Wohnung wurde bei der Razzia durchsucht.Vergrößern des Bildes
Carla Hinrichs: Ihre Wohnung wurde bei der Razzia durchsucht. (Quelle: Mauersberger/imago images)

Haben Polizisten die Wohnung von Carla Hinrichs mit gezogener Waffe gestürmt? Deshalb wurden Beamte angezeigt. Der mutmaßliche Anzeiger hatte einen ungewöhnlichen Grund.

Im Zuge der groß angelegten, bundesweiten Razzia gegen Mitglieder der "Letzten Generation" ist es nun zu einer Anzeige gegen Einsatzkräfte der Berliner Polizei gekommen. Bei der Razzia ist auch die Berliner Wohnung der bekannten Aktivistin Carla Hinrichs durchsucht worden. In einem Video teilte sie danach emotional mit, die Beamten hätten ihre Tür eingetreten und sie noch im Bett mit einer Waffe bedroht. Experten halten die Vorwürfe für durchaus realistisch. (Mehr dazu lesen Sie hier.)

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Bislang schweigen zu diesen Vorwürfen sowohl die Berliner Polizei als auch die federführende Münchner Staatsanwaltschaft. Und das wohl aus gutem Grund. Denn es wurde eine Anzeige gegen alle Einsatzkräfte erstattet, die sich in der Wohnung von Frau Hinrichs befunden hatten.

Berlin: Anzeige gegen Einsatzkräfte kam aus Berlin

Die Anzeige, die ein Berliner Bürger über die Internetwache der Polizei aufgab, wirft den Beamten Nötigung vor. Bei dem Anzeiger soll es sich explizit nicht um die Aktivistin Hinrichs selbst handeln, so die Polizei. Weitere Details konnte die Pressestelle der Berliner Polizei zunächst nicht nennen. Dass die Anzeige keine koordinierte Aktion der "Letzten Generation" war, erfuhr t-online bereits am Freitag. Mehr dazu lesen Sie hier

Bei Twitter hat sich am Samstagmittag ein Mann gemeldet, der behauptet, der Anzeiger zu sein. Gestellt wurde die Anzeige angeblich von dem ehemaligen Berliner FDP-Abgeordneten und Gründer der "Good Governance Gewerkschaft", Marcel Luthe. Inzwischen ist er aus der FDP ausgetreten. Die Pressestelle der Berliner Polizei konnte seine Behauptung jedoch weder bestätigen noch dementieren. Auf Kontaktversuche von t-online reagierte Luthe zunächst nicht.

Als Grund für die Anzeige nannte Luthe die Aufklärung der Vorwürfe Hinrichs. Als Unterstützung der Aktivisten sollte das aber wohl nicht verstanden werden, in einem Kommentar unter seinem Posting nennt er sie "Klimaterroristen".

Bei einem anderen Post nannte er die Aktivisten "Täter des Aufstands der Letzen Generation", "gedungene, bezahlte Saboteure" und schrieb, dass er sie für "feige wie schlicht gemein" hält. Bei der Anzeige dürfte es also – wenn sie tatsächlich von Luthe stammt – um einen Versuch handeln, die Aktivistin Hinrichs bei einer Lüge zu ertappen.

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Was sich genau bei der Razzia am Mittwoch zugetragen hat, ist unklar. Im Hinblick auf das nun laufende Verfahren wollte sich die Polizei nicht zu den im Video gemachten Vorwürfen äußern. Auch die Aktivisten veröffentlichten keine stichhaltigen Beweise für die Behauptungen Hinrichs. Gegen die Beamten ermittelt inzwischen eine Fachabteilung für Amtsdelikte. Sollte das Verfahren mit einer Verurteilung enden, kommen auf die Beamten auch interne disziplinarische Schwierigkeiten zu. Zunächst sollen sowohl die Beamten als auch die mutmaßlich Geschädigte, Carla Hinrichs, angehört werden.

Jedoch könnten bereits, wie in solchen Fällen üblich, Beamte noch während der Ermittlungen zu anderen Abteilungen versetzt werden, etwa um sie aus dem Streifendienst zu nehmen. Diese dienstrechtlichen Maßnahmen hätte jedoch jede Dienststelle selbst zu entscheiden, so ein Sprecher der Polizei.

Verwendete Quellen
  • Anfrage bei der Berliner Polizei
  • Twitter: Letzte Generation
  • Twitter: Marcel Luthe
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