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Berlin: Sexualstraftaten deutlich gestiegen - wo sind Frauen in Gefahr?


Rund 20 Vergewaltigungen pro Woche
Zahl der Sexualstraftaten in Berlin steigt

Von t-online, fsa

25.10.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0263223630Vergrößern des BildesEin ungutes Gefühl: Am Abend alleine auf dem Heimweg. (Quelle: IMAGO/Rolf Poss/imago-images-bilder)
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Zwei Abgeordnete aus Berlin haben die Innenverwaltung nach der Anzahl der Sexualstraftaten in der Hauptstadt gefragt. Die Ergebnisse sind besorgniserregend.

Immer häufiger kommt es in Berlin zu Sexualdelikten. Laut "Tagesspiegel" ist die Zahl der Sexualstraftaten zwischen 2017 und 2021 von 4.327 auf 7.019 gestiegen. Im Jahr 2021 wurden rund 1.700 Fälle mehr als 2021 verzeichnet. Allerdings gab es im Jahr 2022 weniger polizeilich registrierte Sexualstraftaten. Die Zahl betrug 6.782 Fälle. Darüber hinaus wurden bis zum 21. September 2023 insgesamt 5.712 Sexualdelikte untersucht.

Bei Betrachtung der Einzeldelikte machen Vergewaltigungen einen vergleichsweise großen Teil der registrierten Sexualstraftaten aus. Im laufenden Jahr gab es dem "Tagesspiegel" zufolge oft rund 20 Vergewaltigungen pro Woche. Teilweise lagen die Werte sogar noch über dieser Zahl. Die dargestellte Polizeistatistik unterscheidet nicht zwischen allein oder gemeinschaftlich begangenen Vergewaltigungen.

Frauen und Mädchen häufiger betroffen

Auch die Anzahl der angezeigten Fälle von sexueller Belästigung und Beleidigungen sexueller Art lag in der Regel deutlich über 20 pro Woche. Im Vergleich zu anderen Delikten sind exhibitionistische Handlungen ebenfalls weit verbreitet. Mädchen oder Frauen waren bei allen Straftatbeständen wesentlich öfter als Jungen oder Männer betroffen.

Der fraktionslose Abgeordnete Antonin Brousek und die Sprecherin für Frauenpolitik und Gleichstellung der "Grünen"-Fraktion, Bahar Haghanipour, haben die Zahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung aus der polizeilichen Eingangsstatistik abgefragt. Sie haben die Antwort der Innenverwaltung exklusiv dem "Tagesspiegel" zur Verfügung gestellt.

Die Zahl der registrierten Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung mit weiblichen Opfern ist demnach von 3.324 im Jahr 2018 auf 3.862 in 2022 angestiegen. Auch hier waren die meisten Fälle Vergewaltigungen und sexuelle Belästigungen.

2018 bis 2022: Angezeigte sexuelle Übergriffe verdoppelt

Allein im Jahr 2022 wurden 929 Vergewaltigungen mit mindestens einem weiblichen Opfer registriert. 2018 hatte dieser Wert noch 742 betragen. Von 2018 auf 2022 hat sich die Anzahl der angezeigten sexuellen Übergriffe verdoppelt und lag im letzten Jahr bei 466.

Als Reaktion auf diese Situation fordert Haghanipour die schwarz-rote Koalition in Berlin auf, die Informations- und Bildungsarbeit zu stärken. "Körperliche Selbstbestimmung und Geschlechtergerechtigkeit müssen selbstverständlich werden. Erst dann werden sich Frauen und andere marginalisierte Gruppen frei und gleichberechtigt bewegen können", fügt die Vizepräsidentin des Abgeordnetenhauses hinzu.

Die Zahl der polizeilich registrierten Straftaten im öffentlichen Raum wiederum sei "nur die Spitze des Eisbergs", meint die Grünen-Politikerin. Laut einer kürzlich veröffentlichten Erhebung der Charité bleibt die Zahl der Opfer von sexualisierter häuslicher Gewalt, die Anzeige erstatten, nahezu konstant.

"An der Charité verzeichnen wir pro Jahr circa 300 betroffene Erwachsene und 100 Minderjährige", berichtet die "Berliner Zeitung" unter Berufung auf die Rechtsmedizinerin Saskia Etzold. Es dürfte jedoch wohl noch weit häufiger zu solchen Straftaten kommen – die Berliner Justiz verzeichnet jährlich etwa 15.000 Anzeigen wegen häuslicher Gewalt.

Verwendete Quellen
  • tagesspiegel.de: "Rund 20 Vergewaltigungen in der Woche :Zahl der Sexualstraftaten in Berlin steigt"
  • berliner-zeitung.de: "20 Vergewaltigungen pro Woche: Zahl der Sexualdelikte in Berlin seit 2017 massiv gestiegen"
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