U7 in Berlin: Obdachloser stirbt in U-Bahn-Tunnel

In einem Berliner U-Bahn-Tunnel lag ein toter Mann. Die Polizei vermutet, dass er Schutz vor der Kälte suchte und dabei verunglückte.

In einem Tunnel der Berliner U-Bahn ist ein Mann ums Leben gekommen. Wie eine Sprecherin der Berliner Polizei t-online bestätigte, fand eine Reinigungskraft am Sonntagabend gegen 23 Uhr eine leblose Person im Tunnel der U7 am U-Bahnhof Britz-Süd in Neukölln. Alarmierte Rettungskräfte konnten nur noch den Tod des Mannes feststellen. Der Tote lag in dem Tunnel, in dem die Züge in Fahrtrichtung Rathaus Spandau verkehren.

Die Identität des Mannes ist noch ungeklärt. Bei ihm seien keine Ausweispapiere gefunden worden. Er werde ersten Erkenntnissen zufolge der Obdachlosenszene zugeordnet, sagte die Polizeisprecherin. Wie genau er ums Leben gekommen ist, müsse noch ermittelt werden. Denkbar sei ein tödlicher Kontakt mit einer Stromschiene. Aber auch ein Zusammenprall mit einem Zug könne nicht ausgeschlossen werden.

Mann flüchtete wohl vor der Kälte

Die Polizei geht derzeit von einem tragischen Unfall aus. Hinweise auf ein Fremdverschulden gebe es keine, sagte die Polizeisprecherin. Die aktuellen Temperaturen könnten bei dem Vorfall eine Rolle gespielt haben. "Es ist davon auszugehen, dass sich der Mann in dem Tunnel aufhielt, um der Kälte zu entfliehen", so die Polizeisprecherin. In Berlin herrschten in der Nacht von Sonntag auf Montag Minusgrade. Wie ein Reporter von vor Ort berichtete, wurde der Leichnam des Mannes von Mitarbeitern der Gerichtsmedizin abtransportiert.

Wegen des Vorfalls war der Verkehr der U7 am Bahnhof Britz-Süd laut Polizeisprecherin für etwa eine Stunde in beiden Fahrtrichtungen unterbrochen.

Die aktuell niedrigen Temperaturen können für Menschen ohne Wohnung schnell zur Gefahr werden. Die Kältebusse der Berliner Stadtmission sind in der Stadt unterwegs und versuchen zu helfen. Wer frierende Menschen auf der Straße antrifft, kann den Kältebus unter der Nummer 030 690 333 690 verständigen. Die Stadtmission bittet aber darum, obdachlose Menschen immer erst zu fragen, ob sie möchten, dass der Kältebus kommt.