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Berlin: Ehepaar vernachlässigt pflegebedürftige Frau – mit Todesfolge


Wunden mit Maden befallen
Paar vernachlässigt Pflegebedürftige – Frau stirbt in Klinik

Von t-online, nhe

22.05.2024Lesedauer: 2 Min.
Eine Krankenschwester hilft einer Pflegebedürftigen (Archivbild): In einem Fall in Berlin sollen die Zuständigen sich nicht um eine Seniorin gekümmert haben.Vergrößern des BildesEine Krankenschwester hilft einer Pflegebedürftigen (Archivbild): In einem Fall in Berlin sollen die Zuständigen sich nicht um eine Seniorin gekümmert haben. (Quelle: IMAGO/Imagebroker)
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Eine Frau leidet an Multipler Sklerose und kann sich nicht mehr bewegen. Ihre Familie soll sich um sie kümmern, aber tut dies offenbar nicht – mit schwerwiegenden Folgen.

Ein Ehepaar aus Berlin soll eine 62-jährige, pflegebedürftige Frau derart vernachlässigt haben, dass sie verstarb. Die Staatsanwaltschaft erhob deshalb nun Anklage wegen Misshandlung von Schutzbefohlenen mit Todesfolge.

Angeklagt sind eine 37-jährige Frau und deren 42-jähriger Ehemann. Sie sollen laut der Staatsanwaltschaft für die Pflege der bettlägrigen Mutter der Frau verantwortlich gewesen sein. Spätestens ab November 2023 soll das Ehepaar sie aber "vollkommen vernachlässigt" haben. Ein Arzt untersuchte sie demnach zuletzt im Juni 2022.

Wunden sollen mit Maden befallen gewesen sein

Die Frau litt den Angaben zufolge an Multipler Sklerose. Sie konnte sich nicht mehr bewegen und sich nur noch durch Nicken und Kopfschütteln verständigen. Multiple Sklerose (MS) ist eine entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Die auftretenden Symptome können ganz unterschiedlich sein – je nachdem, welche Areale von der chronischen Entzündung betroffen sind. Mehr dazu lesen Sie hier.

Die 62-Jährige soll ab dem vergangenen November nur noch mit Wasser aus einem Kanister versorgt worden sein und in einem mit Insekten befallenen Zimmer gelegen haben. Außerdem soll sich die Frau im Bett wundgelegen haben, "wobei einige dieser Wunden bereits mit Maden befallen gewesen sein sollen", heißt es in der Anklage der Staatsanwaltschaft weiter. Zudem soll sie unter anderem eine Blutvergiftung, akutes Nierenversagen und multiple Thrombosen erlitten haben.

Anklage: Verwahrlosung führte zu Multiorganversagen

Am 16. Dezember 2023 verständigte das Ehepaar einen Rettungswagen, so die Anklage. Weiter heißt es darin: "Am 26. Dezember soll die Frau dann an einem letztlich auf die Verwahrlosung zurückzuführenden Multiorganversagen verstorben sein".

Das Ehepaar bestreitet die Tatvorwürfe. Beide Personen kamen am 23. Januar 2023 in Untersuchungshaft, die 37-Jährige ist seit dem 6. Februar wieder auf freiem Fuß.

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