"Ich kann es auch nicht verstehen" Frau und Töchter mit Armbrust getötet: Vater gesteht Morde

Im Herbst vergangenen Jahres werden in Marzahn eine Mutter und ihre Töchter tot aufgefunden. Nun hat der Vater der Kinder die Taten gestanden und eine wirre Erklärung verlesen lassen.
Nach dem grausamen Tod einer Mutter und ihrer zwei Töchter in Berlin-Marzahn hat der 37-jährige Vater der Kinder die Tat beim Prozessauftakt am Donnerstag gestanden. Matthias J. ließ über seine Verteidigerin eine entsprechende Erklärung verlesen: "Ich habe die mir vorgeworfenen Taten begangen". Er könne die Tat nicht erklären, er sei in Panik gewesen, gab er zu Protokoll.
Die Welt sei außer Rand und Band, so zitierte die Verteidigung den 37-Jährigen weiter. Seine Lebensgefährtin und er seien nicht mehr einer Meinung über den beängstigenden Zustand der Welt gewesen. "Ich habe meine Töchter sehr geliebt." Im Kindergarten habe es keine Videoüberwachung gegeben, da werde jeder hereingelassen. "Es gab keinen Ausweg", er habe die Kinder schützen müssen. "Ich weiß, dass niemand das verstehen kann. Ich kann es auch nicht".
Angeklagter soll seine Opfer erheblich gequält haben
Die Leichen der Frau und der beiden Kinder waren am 3. November 2024 in der Wohnung gefunden worden. Getötet worden sein sollen sie laut Anklage bereits am späten Abend des 31. Oktober. Der 37-Jährige war nicht mehr in Berlin, als die Leichen entdeckt wurden. Er wurde kurze Zeit später in Heidelberg bei Verwandten gefasst. Er wurde nach Berlin gebracht und sitzt seither in Untersuchungshaft.
Aus der zum Prozessauftakt verlesenen Anklage geht die Brutalität hervor, mit der der Angeklagte offenbar vorging. Mit einem großen Messer und seiner Armbrust soll er seine Opfer erheblich gequält und ihnen gezielt erhebliche Schmerzen zugefügt haben. Die Anklage lautet auf dreifachen Mord, da das Mordmerkmal der Grausamkeit erfüllt sei.
Die Aussagen aus der Erklärung des Angeklagten stehen im Widerspruch dazu. Er habe gewollt, dass es schnell geht. "Ich wollte sie nicht quälen." Die Armbrust habe er schon länger gehabt, "zur Verteidigung gegen die Welt".
Gutachterin sieht "schwere geistige Erkrankung"
Nach der Verlesung der Erklärung beantragte die Verteidigerin, dass Matthias J. aus der Untersuchungshaft in eine Psychiatrie verlegt wird. Die psychiatrische Sachverständige Dagny Luther, die J. begutachtet hat, unterstützt das. Sie habe ihm eine schwere geistige Erkrankung diagnostiziert. Die verlesene Erklärung passe zu dem schweren paranoiden Hintergrund, die sie bei dem Angeklagten sehe. Das Gericht muss jetzt darüber beraten und eine Entscheidung treffen.
Für den Prozess vor dem Landgericht Berlin sind insgesamt neun Verhandlungstermine bis zum 10. April geplant. Die Verhandlung wird am 18. März fortgesetzt.
- Reporter vor Ort
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa