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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Abstimmungsergebnis Berliner SPD will Skalitzer Straße nach Margot Friedländer benennen

Seit Margot Friedländers Tod gibt es die Forderung, eine Straße in der Hauptstadt nach der Holocaust-Überlebenden zu benennen. Die Berliner SPD-Fraktion spricht sich nun dafür aus.
Die Fraktion der SPD im Berliner Abgeordnetenhaus macht sich für eine Margot-Friedländer-Straße in der Hauptstadt stark. Bei einer Abstimmung in der Fraktionssitzung am Dienstag erhielt ein Antrag der SPD-Abgeordneten Alexander Freier-Winterwerb und Sevim Aydin die Mehrheit der Stimmen der Parlamentarier. Das erfuhr t-online aus Fraktionskreisen. Konkret geht es um die Skalitzer Straße, die nach Friedländer benannt werden soll.
Mit der Verabschiedung des gemeinsamen Antrags des Sprechers für Kinder, Jugend und Familie sowie der Sprecherin für Wohnen und Mieten hat die SPD-Fraktion beschlossen, den Senat aufzufordern, "sich in Abstimmung mit dem Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg neben der Anbringung einer Gedenktafel in der Skalitzer Straße 32 für die Umbenennung der Skalitzer Straße" einzusetzen. So lautete die Formulierung im Antragstext, der t-online vorliegt.
Außerdem solle der Senat aufgefordert werden, mittels eines Senatsbeschlusses die Zulässigkeit einer Umbenennung der Skalitzer Straße in Margot-Friedländer-Straße festzustellen, wie es weiter hieß.
Fraktion will Zeichen gegen Antisemitismus setzen
Zur Begründung ihres Antrags hatten Freier-Winterwerb und Aydin geschrieben: "Mit Margot Friedländer verliert Berlin eine Überlebende der Schoa, eine Zeitzeugin, eine unermüdliche Mahnerin für Menschlichkeit." Bis zuletzt habe Friedländer vor antisemitischen und rechtsextremistischen Entwicklungen der Gegenwart gewarnt. Nach ihrem Tod werde ihre Stimme fehlen. Nach dem erfolgreichen Antrag sagte Freier-Winterwerb: "Indem wir eine bekannte Straße in Kreuzberg einer Schoa-Überlebenden widmen, setzen wir auch ein entschiedenes Zeichen gegen alle heutigen Formen des Antisemitismus."
Die bekannte Holocaust-Überlebende Margot Friedländer starb am 9. Mai. In Berlin lebte sie in der Skalitzer Straße 32 in Friedrichshain-Kreuzberg. Die Nationalsozialisten deportierten sie ins Konzentrationslager Theresienstadt. Nach dem Zweiten Weltkrieg emigrierte sie in die USA, ehe sie im Alter von knapp 90 Jahren in ihre Berliner Heimat zurückkehrte.
- Eigene Recherche