Attentat auf Donald Trump Nach umstrittenem Tweet: El Hotzo freigesprochen

Am Mittwoch stand der Comedian El Hotzo wegen eines umstrittenen Tweets vor Gericht. Das Gericht urteilte innerhalb einer Stunde.
Der Comedian und Satiriker Sebastian Hotz alias El Hotzo ist am Mittwoch wegen eines umstrittenen Tweets zum Attentat auf Donald Trump freigesprochen worden. Die Richterin sagte im Urteilsspruch, der Post sei "straflose Satire" gewesen. Der Staatsanwalt hatte zuvor eine Geldstrafe von 40 Tagessätzen zu je 150 Euro gefordert. Die Verteidigerinnen hatten Freispruch für den Angeklagten beantragt.
Die Anwältin des Comedians sprach im Vorfeld von einer rein satirischen Äußerung. Diese sei keinesfalls geeignet, den öffentlichen Frieden zu stören, sagte sie der dpa. Auch der Deutsche Journalisten-Verband empörte sich über den Strafprozess und verlangte die Einstellung des Verfahrens.
Etliche Strafanzeigen nach Trump-Tweet
Vor einem Jahr hatte in Pennsylvania ein Attentäter auf Trump geschossen und ihn am rechten Ohr getroffen. Ein Besucher kam ums Leben, zwei weitere wurden verletzt. Der Täter wurde von Sicherheitskräften getötet. In einem Post verglich Hotz die Schüsse auf Trump mit dem "letzten Bus" und kommentierte: "Leider knapp verpasst." Ergänzend schrieb der 29-Jährige: "Ich finde es absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben."
Die umstrittenen Beiträge löschte Hotz kurz darauf, doch brach ein Shitstorm in den Online-Medien los, und es gab etliche Strafanzeigen gegen ihn. Eine unmittelbare Konsequenz war, dass der öffentlich-rechtliche ARD-Sender Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) die Zusammenarbeit mit Hotz beim Jugendsender Fritz beendete.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Staatsanwaltschaft kann Berufung einlegen oder in Revision gehen.
- Reporter vor Ort
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa