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Corona-Impfungen in Berlin: "Gefühl wie ein Versuchskaninchen"


"Neustart" im Berliner Impfzentrum
Nach Corona-Piks: "Gefühl wie ein Versuchskaninchen"


Aktualisiert am 05.01.2021Lesedauer: 3 Min.
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Berlin: Wieso der Impfstoff in der Hauptstadt bisher nur für einige Hunderte reicht und welches Bundesland viel besser da steht. (Quelle: reuters)

Das größte Impfzentrum in Berlin hat bisher für zahlreiche Schlagzeilen gesorgt. Schon nach zwei Tagen musste es wieder schließen. Beim Neustart gehen die Meinungen der Besucher auseinander.

Am Montag hat das größte Corona-Impfzentrum in Berlin in der Arena Treptow erneut geöffnet. Wie auch schon beim regulären Start nach Weihnachten herrscht wenig Betrieb vor den Türen des Impfzentrums. Während zur Öffnung des Zentrums um 9 Uhr etwa 25 Menschen vor der Tür warteten, ist bereits nach etwa einer Stunde kaum noch einer auf dem Bürgersteig vor der Arena anzutreffen. Bei den Geimpften herrschen gemischte Gefühle.

Elke Kramer ist eine der Wartenden. Sie freue sich, dass sie schon direkt zu Anfang geimpft werden kann. "Für mich ist das vor allem verbunden mit viel Hoffnung, dass die Pandemie bald zu Ende ist", erklärt sie. Sie habe natürlich auch die Nachrichten der letzten Tage und Wochen zum Impfstart in Deutschland verfolgt, habe allerdings zu den meist negativen Schlagzeilen ebenfalls eine positive Einstellung. "Mit ein bisschen mehr Geduld und ein bisschen mehr Gelassenheit wird wahrscheinlich jedem mal geholfen sein." Auch nach ihrem Termin hat sie nur Lob für den schnellen Ablauf übrig. "Besser geht es wirklich nicht", sagt sie begeistert.

Auf den ersten Blick fällt sofort auf, dass die meisten, die in der Schlange auf ihren kleinen Anti-Corona-Piks warten, relativ jung sind. Sie gehören zum medizinischen Pflegepersonal. Dass sie zur ersten Impfgruppe gehören, ruft bei einigen doch Bedenken hervor. "Es ist schon komisch", erklärt eine junge Frau, die sich in die Schlange einreiht. Skepsis sei bei ihr immer noch dabei, aber sie sehe keine Alternative. "Ich bin dem Risiko täglich ausgesetzt. Sonst wäre ich auch eher zögerlicher", fügt sie hinzu. Aus diesem Grund sei sie auch überrascht, dass es überhaupt eine Schlange vor dem Zentrum gebe.

"Wie ein Versuchskaninchen"

Eine weitere Frau kommt sichtlich erleichtert aus der großen Halle. Ihre Kollegen wurden schon in der letzten Woche geimpft, erzählt sie. Mit denen habe sie sich schon häufig ausgetauscht und über die Impfung gesprochen. Es führe kein Weg daran vorbei. Sie sei froh, dass etwas gegen die Ausbreitung des Virus getan wird. "Aber ich fühle mich ein bisschen wie ein Versuchskaninchen", fügt sie hinzu.

Diese Meinung teilt auch ein Mann, der nur auf seine Frau wartet. "Gucken wir mal, was jetzt mit ihr passiert!", scherzt er. Ihm gehe das alles viel zu schnell, impfen lassen wolle er sich erst einmal nicht. Trotzdem hat er Sorgen, dass er später dadurch Nachteile haben könnte, wie er sagt.

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Für einige heißt es weiter warten

Nach kurzer Zeit ist die Schlange vor dem Impfzentrum zunächst abgearbeitet. Eine ältere Dame kommt dennoch nach wenigen Minuten vom Eingang zurück. "Ich bin über 90 Jahre alt und habe trotzdem noch keine Einladung erhalten", erklärt sie. Weil ihr Mann in einem Pflegeheim lebt, könne sie ihn seit Wochen nicht besuchen. Sie wolle sich also so schnell wie möglich impfen lassen, um ihn wiederzusehen. Angst habe sie keine. "Aber es gibt noch zu wenig Impfstoff, das weiß man ja aus dem Fernsehen", sagt sie und tritt ohne Impfung den Weg nach Hause an.

Diese Gelassenheit ist auch bei Boto Töpfer zu erkennen. Er organisiert den Taxiverkehr vor der Zentrale und bekommt vieles von den Abläufen rund um das Impfzentrum mit. "Natürlich gibt es noch ein oder zwei Ungereimtheiten und es läuft nicht immer alles perfekt, aber das ist normal, wenn man etwas ganz Neues startet." Auch die Abläufe vor den Türen der Arena würden ständig überwacht und optimiert, damit ein möglichst reibungsloser Durchlauf ermöglicht werden kann, erklärt Töpfer.

Verwendete Quellen
  • Gespräche beim Besuch vor der Arena Treptow
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