Berlin Einzelhandel-Tarifverhandlungen: Erste Runde ohne Ergebnis
In den Tarifverhandlungen für Zehntausende Verkäuferinnen und Verkäufer in Berlin und Brandenburg ist die erste Runde am Freitag ohne Ergebnis beendet worden. Das teilte die Gewerkschaft Verdi am Samstag mit. Die Arbeitgeber hätten kein Angebot vorgelegt. Der nächste Verhandlungstermin wurde auf den 30. Juli gelegt.
Verdi verlangt 4,5 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten, außerdem 45 Euro zusätzlich pro Monat. In der Branche soll außerdem ein Mindestlohn von 12,50 Euro pro Stunde gelten. Verhandelt wird laut Verdi für rund 215.000 Beschäftigte in beiden Ländern. Der Handelsverband sprach von gut 160.000 Betroffenen.
Die Arbeitgeberseite wies das Forderungspaket in der ersten Verhandlungsrunde als zu hoch zurück. Allein Berliner Einzelhändler müssten ihren Beschäftigten damit insgesamt zehn Prozent mehr bezahlen, kritisierte der Handelsverband Berlin-Brandenburg.
Nach Angaben des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg konnten Lebensmittelmärkte 2020 kräftig zulegen und stellten auch neue Leute ein. Fachgeschäfte und Warenhäuser für Textilien, Heimwerker- und Einrichtungsbedarf dagegen büßten im Schnitt zwei Prozent ihres Umsatzes ein. Besonders groß waren die Einbußen im Textilhandel.