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An diesen zehn Orten in Berlin steht die Zeit still

Von Vivian Schramm

Aktualisiert am 21.09.2021Lesedauer: 4 Min.
Checkpoint Charlie in Berlin: Heute ist der ehemalige Grenzübergang an der Friedrichstraße eine beliebte Sehenswürdigkeit.
Checkpoint Charlie in Berlin: Heute ist der ehemalige Grenzübergang an der Friedrichstraße eine beliebte Sehenswürdigkeit. (Quelle: CTK Photo/Archivbild/imago-images-bilder)
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Vor rund 32 Jahren fiel die Mauer – und damit auch die Grenze rund um die DDR. Noch heute erinnern viele Orte an die damalige Zeit. An einigen Ecken in Berlin scheint die Zeit stillgestanden zu sein.

41 Jahre lang gab es die DDR: ein kommunistischer Staat, der aus der Teilung Deutschlands hervorging und die Hauptstadt spaltete. Das Leben in der DDR unterschied sich stark von dem in Westdeutschland und West-Berlin. Eingeschlossen von einer Mauer und von der Staatssicherheit überwacht, führten die Bürger ihren Alltag fort, fuhren mit Trabis über die Straßen und standen Schlange für seltene Lebensmittel oder Westprodukte.


Berlin: An diesen Orten steht die Zeit still – Mauer, Trabi, Milchbar und Co.

Leonid Breschnew und Erich Honecker küssen sich: Eines der bekanntesten Kunstwerke der East Side Gallery, dem längsten erhaltenen Mauerteil in Berlin.
Das Büro von Erich Mielke, dem Minister für Staatssicherheit: Es kann heute im Stasimuseum in Lichtenberg besichtigt werden.
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Noch heute gibt es viele Orte in der Hauptstadt, die Ost-Berliner in diese Zeit zurückversetzen und vielen Menschen zumindest einen Eindruck davon vermitteln, wie das Leben in der DDR war.

1. Museumswohnung in Hellersdorf

Das Leben in der "Platte" war der Standard in der DDR. Plattenbauten gehörten zum Wohnungsbaukonzept des Staates. Dabei wurde mit wenig Aufwand und Materialien so viel Wohnraum wie möglich geschaffen. Heute ist davon kaum noch etwas zu sehen. Die Gebäude wurden saniert, restauriert und das DDR-Flair? Einfach weg.

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Doch nicht überall. In Hellersdorf befindet sich die letzte hinterbliebene "Platte" der Wohnungsbauserie WBS 70. Die Museumswohnung ist mit typischen Möbeln der damaligen Zeit eingerichtet und kann besichtigt werden.

Einrichtung aus der DDR: In einer Museumswohnung in Hellersdorf kann man eine originale "Platte" von damals besichtigen.
Einrichtung aus der DDR: In einer Museumswohnung in Hellersdorf kann man eine originale "Platte" von damals besichtigen. (Quelle: Pop-Eye/Christian Behring/Archivbild/imago-images-bilder)

2. Trabant Berlin

Knatternde Auspuffe, laute Motorgeräusche und eine schwergängige Lenkung. Der Trabant war das Kultauto der DDR und meist schon von weitem zu erkennen – oder zu hören. Schon lange ist das Fahrzeug nicht mehr die Regel im Straßenverkehr. Doch in Friedrichshain rollt ab und zu noch der ein oder andere Trabi an Passanten vorbei.

Dort, nahe der Oberbaumbrücke, startet die Trabi-Safari, eine organisierte Stadtführung mit den Oldtimern. Wer Berlin auf besondere Art entdecken will und schon immer einen Trabi fahren wollte, sollte sich dieser anschließen.

Trabi-Safari in Berlin: Touristen können die Stadt mit den DDR-Kultautos entdecken.
Trabi-Safari in Berlin: Touristen können die Stadt mit den DDR-Kultautos entdecken. (Quelle: Hohlfeld/Archivbild/imago-images-bilder)

3. Checkpoint Charlie

Der Grenzübergang C, wie Charlie, an der Friedrichstraße bestand zwischen Zimmer- und Kochstraße. Der Kontrollpunkt wurde 1961 eingerichtet und ist bis heute der bekannteste in Berlin. Noch heute steht an dem ehemaligen Grenzübergang Checkpoint Charlie das Foto eines US-Soldaten. 2000 wurde eine originalgetreue Kontrollbaracke aufgestellt, daneben liegen Sandsäcke mit Beton gefüllt.

Der Grenzpunkt ist eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt und lockt in der Regel mehrere Millionen Menschen jährlich an.

Checkpoint Charlie in Berlin: Heute ist der ehemalige Grenzübergang an der Friedrichstraße eine beliebte Sehenswürdigkeit.
Checkpoint Charlie in Berlin: Heute ist der ehemalige Grenzübergang an der Friedrichstraße eine beliebte Sehenswürdigkeit. (Quelle: CTK Photo/Archivbild/imago-images-bilder)

4. Stalinallee

Heute heißt sie zwar nicht mehr Stalinallee, doch sie sieht immer noch aus wie zu DDR-Zeiten. Zwar finden auf der heutigen Karl-Marx-Allee keine Paraden der DDR mehr statt, doch links und rechts der vielbefahrenen Straße stehen noch immer die berühmten Stalinbauten im klassizistischen Stil, zwischen denen die Nationale Volksarmee damals hindurchmarschierte. Heute stehen die Gebäude zwischen Strausberger Platz bis zur Proskauer Straße unter Denkmalschutz.

Klassizistische Bauten aus der DDR: Die Karl-Marx-Allee hieß damals Stalinallee.
Klassizistische Bauten aus der DDR: Die Karl-Marx-Allee hieß damals Stalinallee. (Quelle: Schöning/Archivbild/imago-images-bilder)

5. East Side Gallery

In der DDR entlang der Mauer spazieren war Gang und Gebe. In Friedrichshain tun das heute noch etliche Menschen. Denn dort steht das längste erhaltene Stück der Berliner Mauer.

Fast anderthalb Kilometer lang ist der Mauerteil, der heute eine Open-Air-Galerie ist. Mit mehr als hundert Gemälden haben Künstler sich auf dem Überbleibsel der DDR verewigt. Ein echter Besuchermagnet zwischen Oberbaumbrücke und Ostbahnhof.

Leonid Breschnew und Erich Honecker küssen sich: Eines der bekanntesten Kunstwerke der East Side Gallery, dem längsten erhaltenen Mauerteil in Berlin.
Leonid Breschnew und Erich Honecker küssen sich: Eines der bekanntesten Kunstwerke der East Side Gallery, dem längsten erhaltenen Mauerteil in Berlin. (Quelle: agefotostock/Archivbild/imago-images-bilder)

6. Gedenkstätte Hohenschönhausen

In Hohenschönhausen kann das ehemalige Gefängnis der Staatssicherheit besichtigt werden. Insgesamt über 11.000 Menschen wurden hier zu DDR-Zeiten inhaftiert. Darunter waren Streikführende des Aufstands vom 17. Juni, Kritiker und auch Politiker.

Vor Ort erfährt man mehr über das Leben in Haft, die Foltermethoden der Stasi und kann sich die Zellen anschauen, in denen die Gefangenen auf engem Raum ausharren mussten.

7. VEB Orange

VEB Orange ist ein Gebrauchtwarenladen in Prenzlauer Berg, der Produkte aus den 60er- und 70er-Jahren anbietet. Dort gibt es "alles außer Obst", wie der Slogan von VEB Orange lautet.

Wer den Laden besucht, mag sich in die DDR zurückversetzt fühlen. Denn von kultigen Lampen mit Stoffüberzug über rustikale Möbel bis hin zu alten Geräten kann man hier einiges aus dem Alltag von DDR-Bürgern ergattern.

VEB Orange: Der Trödelladen in Prenzlauer Berg bietet echte DDR-Schätze an.
VEB Orange: Der Trödelladen in Prenzlauer Berg bietet echte DDR-Schätze an. (Quelle: Schöning/Archivbild/imago-images-bilder)

8. Restaurant Volkskammer

Das Restaurant Volkskammer befindet sich in der Straße der Pariser Kommune in der Nähe des Ostbahnhofes. Es ist etwas unscheinbar, doch von innen überkommt einen die Erinnerung an die 70er- und 80er-Jahre. "Ambiente eines DDR-Lokals", beschreibt das Restaurant sich selbst.

Und die Speisekarte rundet dieses ab. Typische Ost-Gerichte wie Soljanka, Würzfleisch, Grilletta und Broiler lassen DDR-Herzen höherschlagen. Auch für "Wessis" ist diese Geschmacksreise ein Muss.

Volkskammer: Das Design Restaurant befindet sich nur wenige Meter vom Ostbahnhof und der East Side Gallery entfernt und gleicht den früheren DDR-Restaurants.
Volkskammer: Das Design Restaurant befindet sich nur wenige Meter vom Ostbahnhof und der East Side Gallery entfernt und gleicht den früheren DDR-Restaurants. (Quelle: Winfried Ronthermel/Archivbild/imago-images-bilder)
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9. Erich Mielkes Arbeitszimmer

Erich Mielke war lange Zeit Minister für Staatssicherheit. Er führte in der DDR das flächendeckende Kontroll- und Überwachungssystem der Stasi ein. Das Büro des Stasi-Chefs kann heute besichtigt werden. Rote Teppiche, brauner Holztisch, leuchtend blaue Sessel. Vieles ist im Arbeitszimmer noch wie damals. Denn sowohl Akten als auch Möbel wurden 1990 von Bürgerrechtlern, die die Zentrale stürmten, gesichert.

Das Büro Mielkes befindet sich im heutigen Stasimuseum in der Normannenstraße in Lichtenberg, dem ehemaligen Hauptsitz der DDR-Geheimpolizei.

Das Büro von Erich Mielke, dem Minister für Staatssicherheit: Es kann heute im Stasimuseum in Lichtenberg besichtigt werden.
Das Büro von Erich Mielke, dem Minister für Staatssicherheit: Es kann heute im Stasimuseum in Lichtenberg besichtigt werden. (Quelle: IPON/Archivbild/imago-images-bilder)
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10. Milchbar Oberschöneweide

Eine Milchbar ist ein Gastronomiebetrieb, der seinen Ursprung zwar schon in den 30er-Jahren hatte, doch vor der Wende zunehmend beliebter wurde. Dort gab es in der Regel unalkoholische Getränke, manchmal Eis, mit der Zeit auch richtige Speisen.

Im Funkhaus in Oberschöneweide wurde vor einigen Jahren eine Milchbar neueröffnet. Im echten DDR-Stil: Polstermöbel, weiße Tischdecke und hölzerner Tresen gehören zur Einrichtung des Restaurants. Neben Kuchen, Baguette und Salat gibt es wöchentlich wechselnde Suppen und eine wechselnde Mittagskarte.

Die Milchbar in Oberschöneweide: In der DDR wurden Milchbars zunehmend beliebter. Dort gab es unalkoholische Getränke und Speisen.
Die Milchbar in Oberschöneweide: In der DDR wurden Milchbars zunehmend beliebter. Dort gab es unalkoholische Getränke und Speisen. (Quelle: Jürgen Ritter/Archivbild/imago-images-bilder)
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