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"Herabwürdigend und erniedrigend" – Berliner Polizist macht Selfie mit schwarzem Gefangenen


LKA ermittelt gegen Beamten
Berliner Polizist posiert grinsend neben schwarzem Gefangenen

Von t-online
Aktualisiert am 03.12.2021Lesedauer: 2 Min.
Ein Berliner Polizist bei einer Demonstration (Symbolbild): Gegen einen Beamten sind schwere Vorwürfe bekannt geworden.Vergrößern des BildesEin Berliner Polizist bei einer Demonstration (Symbolbild): Gegen einen Beamten sind schwere Vorwürfe bekannt geworden. (Quelle: Future Image/imago-images-bilder)
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Schwere Vorwürfe gegen einen Berliner Polizisten: Ein Foto zeigt einen Beamten, der neben einem hilflos wirkenden Gefangenen posiert. Einem Bericht nach ermittelt nun das LKA.

In Berlin ermittelt das für Beamtendelikte zuständige Dezernat beim Landeskriminalamt (LKA) gegen einen Berliner Polizisten. Das berichtet der "Tagesspiegel". Der Vorwurf gegen den Beamten lautet demnach: "Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs und von Persönlichkeitsrechten durch Bildaufnahmen".

Ein Foto, das der "Tagesspiegel" in seinem Bericht veröffentlichte und das inzwischen auch der Berliner Polizei zugespielt worden sei, zeigt einen Polizisten, der grinsend neben einem schwarzen Gefangenen posiert. Dem Festgenommenen wurden offenbar Handschellen hinter dem Rücken angelegt. Er sitzt zusammengesackt in dem Einsatzwagen und wirkt hilflos.

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Berliner Polizei-Sprecher: Foto ist "herabwürdigend und erniedrigend"

Wie der Sprecher Thilo Cablitz dem "Tagesspiegel" erklärte, sei das Foto der Polizei bekannt. Neben den Ermittlungen des LKA würden auch direkte dienstrechtliche Konsequenzen für den Polizisten erfolgen. Das Foto sei herabwürdigend und erniedrigend. "Bereits durch die Fertigung steht der Verdacht der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs beziehungsweise der Verletzung von Persönlichkeitsrechten durch Bildaufnahmen im Raum." Dem Bericht nach drohen Beschuldigten solcher Straftaten bis zu zwei Jahre Haft.

Auch Benjamin Jendro, Sprecher der Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP) äußerte sich gegenüber dem "Tagesspiegel" zu der Aufnahme. "Wir kennen dieses Bild, und es wirft definitiv kein gutes Licht auf den Kollegen und die Polizei Berlin", sagte er. Selbstverständlich müsse die Behörde dem nachgehen, man warne aber vor Vorverurteilung ehe der Hintergrund zweifelsfrei geklärt sei.

Beschuldigter galt wohl als Aushängeschild für Diversität in der Polizei

Für die Berliner Polizei ist der Fall durchaus problematisch, auch weil sie sich seit Jahren für Diversität und gegen Rechtsextremismus in den eigenen Reihen einsetzt. Dass nun ein Beamter, der laut "Tagesspiegel" libanesische Wurzeln hat, lange als Aushängeschild für Diversität in der Polizei galt und deshalb sogar gefördert worden sei, auf einem offenbar rassistischen Bild posiert, stellt die Behörde vor Probleme.

Unklar ist dem Bericht nach, ob der Polizist fotografiert wurde oder ob es sich um ein Selfie handelt. Da der rechte Arm des Mannes auf dem Foto sichtbar nach oben gestreckt ist, liege die Annahme nahe, dass er das Bild selbst schoss. Auch wann die Aufnahme gemacht wurde, sei noch unklar.

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