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Wildtier Stiftung: Haben verlernt, mit Wolf umzugehen


Hamburg
Wildtier Stiftung: Haben verlernt, mit Wolf umzugehen

Von dpa
28.01.2022Lesedauer: 2 Min.
Ein Wolf schaut hinter einem Baum hervorVergrößern des BildesEin Wolf schaut in seinem Gehege in einem Wildpark hinter einem Baum hervor. (Quelle: Lino Mirgeler/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Die Forderung nach der Tötung von 80 Wölfen in Brandenburg hält die Deutsche Wildtier Stiftung für zu früh gestellt. Am Donnerstag hatte das Aktionsbündnis Forum Natur (AFN) sich dafür ausgesprochen, in Brandenburg in diesem Jahr 80 Wölfe zum Abschuss freizugeben. Ein Wolf sollte aktuell nur dann getötet werden, wenn er sich zu einem sogenannten Problemwolf entwickle, sagte Klaus Hackländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Wildtier Stiftung, am Freitag auf Anfrage zu der Debatte um die Tötung der laut Roter Liste gefährdeten Tiere.

Vorher müsse alles probiert werden, den Konflikt zu entschärfen. Ein erster Weg wäre, die betroffenen Herden ordentlich zu schützen, so Hackländer. "Wir haben verlernt, mit dem Wolf umzugehen", sagte Hackländer, der als Professor für Wildtierbiologie und Jagdwirtschaft für die Wildtierstiftung das Konzept des Aktionsbündnisses als Diskussionsgrundlage wissenschaftlich begleitet hatte.

Wenn sich zeige, dass trotz Herdenschutz Wölfe unerwünschtes Verhalten an den Tag legten, das möglicherweise an Nachkommen weitergegeben werde, dann lasse auch die EU eine Ausnahme vom strengen Schutz und damit die Tötung zu, betonte er.

Das Aktionsbündnis habe einen Blick in die Zukunft formuliert, sagte Hackländer. Er sei für die Zeit gedacht, wenn der strenge Schutz des Wolfes vorbei sei, was angesichts der Zunahme der Population um ein Drittel im Jahr nicht mehr lange dauern werde. Der Bestand müsse dann so reguliert werden, dass es wenig Konflikte mit dem Menschen gebe. Der Wolf dürfe dann aber auch nicht wieder aussterben. Man brauche eine sachliche Grundlage, zu der das Papier einen Beitrag leisten könne, sagte der Wildtierbiologe.

"Für Weidetierhalter besteht Handlungsbedarf", sagte Thomas Weber, Vorsitzender des Waldbesitzerverbandes Brandenburg, auf Anfrage. Waldbesitzer könnten wesentlich entspannter mit dem Thema umgehen, da der Wolf hier seinen Lebensraum finde. Aus Solidarität mit den Weidetierhaltern werde eine Begrenzung des Bestandes aber für sinnvoll gehalten, sagte Weber.

Nach Ansicht des Bündnisses sollte es im Land langfristig nicht mehr als 510 Wölfe geben. Der Bestand soll dann durch eine Abschussquote reguliert werden. Das Brandenburger Umweltministerium sieht keine rechtliche Grundlage für einen Abschuss von Wölfen nach einem Kontingent. Umweltschützer kritisieren die Pläne.

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