Über Tausend Sturmeinsätze Berliner Feuerwehr steht vor der Belastungsgrenze
Das Sturmtief hat in der Hauptstadt eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Die Feuerwehr ist auch am Samstag noch immer dabei, Schäden zu beseitigen. Auch ein Krisenstab wurde eingerichtet.
Das Sturmtief "Zeynep" bringt die Berliner Feuerwehr weiterhin an ihre Belastungsgrenze. Insgesamt 1.300 wetterbedingte Notfälle habe man seit Ausrufen des Ausnahmezustands am Freitagabend gezählt, sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Samstagvormittag. Davon habe man 571 Fälle wegen fehlender Kapazitäten noch gar nicht angehen können. "Wir werden den ganzen Tag damit beschäftigt sein, das abzuarbeiten", erklärte der Sprecher. Verletzt wurde nach vorläufigen Erkenntnissen niemand.
Viele Schäden wurden demnach erst bei Tageslicht entdeckt und gemeldet. In Biesdorf im Osten von Berlin flickten Einsatzkräfte am Samstagmorgen eine Gasleitung, in die ein herabstürzender Baum ein Leck gerissen hatte. In Britz im Bezirk Neukölln war die Feuerwehr weiterhin damit beschäftigt, einen besonders großen Baum aufwendig mit Kran und Drehleiter abzutragen. An vielen Orten sollen Bäume gefährlich schief stehen, mehrere Häuser wurden vom Wind abgedeckt.
Berliner Feuerwehr hat Krisenstab eingerichtet
Nicht immer sollen die Einsatzkräfte nur mit Sturmschäden zu kämpfen haben: In Spandau wurde nach Polizeiangaben ein Feuerwehrmann bei der Arbeit mit einer Kreissäge von einem betrunkenen 50-Jährigen geschubst und dabei verletzt.
Um der "enormen Dimension" der Sturmschäden zu begegnen, hat die Feuerwehr nach den Angaben vom Samstag einen Krisenstab eingerichtet und spricht sich insbesondere mit den Bezirksämtern Pankow und Reinickendorf eng ab. Hilfe erhält sie von Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks.
- Nachrichtenagentur dpa