Neue Masche in Braunschweig? Niemand wusste vom Sammlerwert: Fast 200 Designerstühle weg

Vom enormen Wert hatte kaum jemand etwas gewusst – außer den Tätern offenbar. Dutzende Stühle sind aus Mensen verschwunden. Eine neue Masche?
Unbekannte Täter haben in den letzten Monaten zahlreiche Designerstühle aus Mensen und Cafeterien in Norddeutschland entwendet. So verschwanden zuletzt rund 80 grellgelbe Stühle vom Campus der Technischen Universität Braunschweig, teilte das Studierendenwerk Ostniedersachsen mit.
"Wir hoffen, dass die Stühle bald wieder auftauchen", sagte Christiane Thoroe, Sprecherin des Studierendenwerks Ostniedersachsen. Auch in Lübeck und Oldenburg wurden Designerstühle gestohlen. Die Serie an Diebstählen begann Ende 2024 in Braunschweig. Dort handelt es sich um eine Variante des bekannten "Rey-Stuhls" aus den 1970er-Jahren. Auf dem Secondhand-Markt erzielen diese Möbel teilweise mehrere Hundert Euro pro Stück. Bei Ebay-Kleinanzeigen werden die Stühle für 200 bis 450 Euro je Stück gehandelt.
Begehrte Sammlerobjekte: "War uns nicht bewusst"
"Dass es sich dabei um begehrte Designobjekte handelt, war uns nicht bewusst", erklärte Michael Gruner, Leiter der Hochschulgastronomie. Um weitere Verluste zu vermeiden, lagert das Studierendenwerk die verbliebenen Stühle aus der Braunschweiger Mensa vorsorglich ein und hat Anzeige bei der Polizei erstattet.
Ein Sprecher der Polizei bestätigte der Deutschen Presse-Agentur Ermittlungen ohne bisherige Spuren. Man prüfe aktuell Onlineportale auf entsprechende Angebote. Ob es einen Zusammenhang mit den Diebstählen in Oldenburg und Lübeck gibt, sei unklar.
In Lübeck schlugen die Täter Mitte Februar gleich zweimal zu: Zunächst verschwanden laut Polizeimitteilung 20 Stühle aus einer Mensa, wenige Tage später folgten weitere 40 Stück. Der entstandene Schaden wird auf einen fünfstelligen Betrag geschätzt. Auch in Oldenburg fehlten im Juni vergangenen Jahres plötzlich 63 Designerstühle aus einer Cafeteria.
"Wir wissen gar nichts"
Laut einer Sprecherin des Studierendenwerks Oldenburg beobachtete ein Security-Mitarbeiter noch Personen beim Beladen eines Transporters mit den Stühlen und hielt dies für ein Uni-Projekt. Seitdem fehlt jede Spur von den Möbeln. "Wir wissen gar nichts. Sie sind einfach weg", sagte die Sprecherin.
Ursprünglich sollten die Stühle ohnehin an Studierende abgegeben werden, da sie ersetzt werden sollten. "Die Täter sind uns zuvorgekommen. Wir wollten sie sowieso loswerden", so die Sprecherin weiter. Niemand habe geahnt, dass es sich um wertvolle Sammlerstücke handelt.
- Nachrichtenagentur dpa
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