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Maddie McCann: Zusammenhang mit Christian B.? Neue Suchaktion


Fragen und Antworten
Zusammenhang mit Christian B.? Neue Maddie-Suchaktion

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 03.06.2025Lesedauer: 3 Min.
Gerry und Kate McCann, Eltern der damals vierjährigen Madeleine McCann, auf einer Pressekonferenz (Archivbild): Sie sind weiterhin entschlossen, bei der Suche nichts unversucht zu lassen.Vergrößern des Bildes
Gerry und Kate McCann, Eltern der damals vierjährigen Madeleine McCann, auf einer Pressekonferenz (Archivbild): Sie sind weiterhin entschlossen, bei der Suche nichts unversucht zu lassen. (Quelle: Sven Kaestner)
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Seit 18 Jahren wird Madeleine McCann vermisst. Auf Ersuchen der deutschen Justiz sucht die Polizei erneut nach ihr. Gibt es neue Hinweise?

Im Fall der vor 18 Jahren verschwundenen Madeleine McCann soll eine weitere Suchaktion in Portugal neue Erkenntnisse bringen. Die Suche startete am Montag und wurde von den deutschen Behörden beantragt.

Was passiert aktuell in Portugal?

Polizisten suchen im Süden Portugals nach der verschwundenen, damals drei Jahre alten, Madeleine McCann. An der Aktion auf Ersuchen der deutschen Justiz seien rund 30 Beamte beteiligt, bestätigte die Polizei auf Anfrage. Weitere Details würden aus ermittlungstaktischen Gründen nicht mitgeteilt, sagte die Sprecherin.

Was sagen die deutschen Ermittler dazu?

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hatte schon am Montag mitgeteilt, im Rahmen der Ermittlungen im Fall Maddie fänden "gegenwärtig strafprozessuale Maßnahmen in Portugal" statt. Nähere Informationen zu den Hintergründen würden derzeit nicht herausgegeben.

Gibt es neue Hinweise zum Verschwinden des Mädchens?

Das ist unklar. Die Ermittler halten sich zu den Hintergründen der Suchaktion bedeckt. Ob es neue Spuren gibt, wurde nicht bestätigt. Die portugiesische Zeitung "Correio da Manha" berichtet jedoch, dass die Suchaktion mit Ermittlungen gegen den deutschen Verdächtigen Christian B. im Zusammenhang stünden.

Auslöser seien neu aufgetauchte Videos und Bilder, die den Verdächtigen mit dem Verschwinden des Mädchens in Verbindung brächten, berichtete die Zeitung ohne Nennung weiterer Details.

Was ist bisher über die neue Suche bekannt?

Die Aktion, an der auch deutsche Beamte beteiligt sind, hatte am Montag zunächst mit der Ankunft der Deutschen und der Sichtung des Suchgebiets begonnen, wie die portugiesische Zeitung "Correio da Manha" berichtete. Die Suche im Bezirk Lagos werde bis Freitag andauern.

Die Suche nach möglichen sterblichen Überresten des kleinen Mädchens konzentriert sich auf Praia da Luz, wo Maddie am 3. Mai 2007 verschwunden war, sowie auf Lagos und das Gebiet von Atalaia oberhalb von Rocha Negra. Die Ermittler vermuten, dass Maddie entführt und ermordet wurde. Eine Leiche wurde jedoch nie gefunden.

Nach Informationen der Zeitung wollen die deutschen Beamten auch ein Bodenradar einsetzen, mit dem Strukturen im Erdboden sichtbar werden. Christian B. besuchte das Gebiet zur Zeit des Verschwindens des kleinen Mädchens aus einer Ferienanlage. Auch ein Haus, in dem er damals wohnte, solle durchsucht werden, hieß es.

Wer ist Christian B.?

Christian B. ist ein 48-jähriger Deutscher aus Würzburg, mehrfach vorbestrafter Sexualstraftäter. Vor genau fünf Jahren gaben das BKA und die Staatsanwaltschaft bekannt, dass sie gegen ihn im Fall Madeleine McCann wegen Mordverdachts ermitteln.

Derzeit sitzt er in Deutschland eine Haftstrafe wegen der Vergewaltigung einer 72-jährigen US-Amerikanerin in Praia da Luz ab – genau jenem Ort, aus dem Madeleine 2007 verschwand.

Gibt es eine Anklage gegen ihn?

Nein. Im Fall Maddie wurde bislang keine Anklage erhoben. Für Christian B. gilt weiterhin die Unschuldsvermutung.

Warum wird jetzt erneut gesucht?

Die Zeit drängt: Christian B. könnte spätestens Anfang 2026 freikommen. Bis September verbüßt er seine aktuelle Haftstrafe, danach folgt eine Ersatzfreiheitsstrafe – es sei denn, er zahlt rund 1.400 Euro. Außerdem stellte er einen Antrag auf vorzeitige Haftentlassung.

In einem weiteren Verfahren wurde er im Oktober 2024 vom Vorwurf mehrerer Vergewaltigungen und Kindesmissbrauchsfälle freigesprochen – das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig.

Wie reagiert die Familie von Madeleine?

Zum 18. Jahrestag von Madeleines Verschwinden bekräftigte ihre Familie Anfang Mai, dass sie weiterhin auf Aufklärung hofft. In einem Statement vor Madeleines 22. Geburtstag am 12. Mai hieß es: "Egal, wie nah oder fern sie ist, sie ist weiterhin jeden Tag bei uns, aber ganz besonders an ihrem Ehrentag."

Wann wurde zuletzt gesucht – und mit welchem Ergebnis?

Im Mai 2023 fand die bislang letzte Suchaktion statt, ebenfalls nach deutschem Antrag. Mit Spürhunden und Tauchern wurde der Stausee Arade nahe Silves durchsucht. Es wurden Bodenproben genommen, doch ein Durchbruch blieb aus.

Wie wahrscheinlich ist es, dass der Fall noch aufgeklärt wird?

Viele Experten bezweifeln das. Ohne neue, belastbare Hinweise gilt eine Aufklärung nach mehr als 17 Jahren als sehr schwierig. Der portugiesische Kriminalexperte André Inácio sagte gegenüber CNN Portugal, er halte neue Erkenntnisse für eher unwahrscheinlich.

Wie ist die Stimmung in Portugal?

Vor allem in der Region Algarve hält sich das Interesse in Grenzen. Viele Menschen vor Ort reagieren mit Ablehnung oder Gleichgültigkeit, wenn sie auf den Fall angesprochen werden.

Der Grund: Die internationale Medienaufmerksamkeit habe der Region – die stark vom Tourismus lebt – geschadet. Hoffnung oder gar Freude über die neue Suche dürfte es unter Einheimischen kaum geben.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
Transparenzhinweis

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