Forderung nach flächendeckendem Einsatz GdP Bremen: Taser "darf in keiner Polizei fehlen"
Mehrere Versuche, die Bremer Polizei mit Tasern auszustatten, scheiterten in der Vergangenheit. Jetzt wagt die GdP einen neuen Anlauf.
Die Polizei im Land Bremen soll flächendeckend mit Elektroimpulsgeräten, auch Taser genannt, ausgestattet werden. Das fordert der Bremer Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Nils Winter. In einer Erklärung von Dienstag heißt es: "Das Distanzelektroimpulsgerät ist ein effektives und modernes Einsatzmittel und darf in keiner Polizei fehlen."
Laut Winter sei es Fakt, "dass die Polizistinnen und Polizisten in Bremen im Ernstfall nur einen Schlagstock, Pfefferspray und eine Schusswaffe haben". Taser seien seiner Auffassung nach als "milderes Mittel zur Schusswaffe eingestuft und könnten daher die Lücke zwischen Pfefferspray und Schusswaffe schließen". Die Geräte wirkten "in vielen Situationen deeskalierend und können Menschenleben retten“, so Winter.
Winter: Polizei wird ein enorm hilfreiches Einsatzmittel vorenthalten
Die GdP erwarte deshalb "endlich die flächendeckende Einführung" von Tasern. Erfahrungswerte seien vorhanden, nicht zuletzt aus den Einsätzen in Bremerhaven, wo die Geräte bereits im Rahmen eines Pilotprojekts in bestimmten Situationen benutzt werden dürfen. Der Polizei werde durch die bislang nicht erfolgte flächendeckende Einführung ein "enorm hilfreiches Einsatzmittel vorenthalten". Winter warnte zudem: "Der Einsatz der Schusswaffe ist eine besondere psychische Belastung für die Kolleginnen und Kollegen, mit deren Folgen sie über Jahre zu kämpfen haben."
Laut einem Bericht des "Weser-Kurier" hält auch Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) die Pläne weiterhin für sinnvoll und peilt eine Einführung an. Wann, bleibt jedoch offen. "In der nächsten Legislaturperiode", zitiert der Bericht Mäurer. Bislang dürfen ausschließlich Einsatzkräfte der Spezialeinheiten Taser benutzen.