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"Najade"-Bau in Bremerhaven: Experten befürchten Millionengrab


Bundesrechnungshof warnt
"Najade"-Bau in Bremerhaven: Experten befürchten Millionengrab

Von t-online, stk

06.12.2022Lesedauer: 2 Min.
Ein Druck des Salonschnelldampfers "Najade" (Archivfoto): Die Aufnahmen stammen schätzungsweise aus dem Jahr 1935.Vergrößern des BildesEin Druck des Salonschnelldampfers "Najade" (Archivfoto): Die Aufnahmen stammen schätzungsweise aus dem Jahr 1935. (Quelle: IMAGO/Arkivi)
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Die "Seute Deern" ist Geschichte, die "Najade" soll Bremerhavens Hafen neuen Glanz verleihen. Am Millionenprojekt gibt es jedoch massive Kritik.

Dass das Geld kommt, daran besteht kein Zweifel mehr. 46 Millionen Euro fließen seitens der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), damit Bremerhaven den Nachbau des historischen Stahlseglers "Najade" bekommt, der im dortigen Hafen als weiteres Museumsschiff dienen soll. Die Stadt hat der aus der vergangenen Woche Bescheid sicherlich gefreut – für den Bundesrechnungshof (BRH) hingegen gebe es keine Alternative, als den Bau "unverzüglich" zu stoppen.

Wie die Behörde in einer Stellungnahme von Dienstag schreibt, sei der Neubau "kein Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung, weil es bereits vergleichbare Museumsschiffe in der Region gibt". Der BRH führt dazu unter anderem aus, dass es mit der "Peking" im Hamburger Hafen bereits einen Stahlsegler aus einer vergleichbaren Epoche gebe.

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"Mit der "Najade", so der BRH, "soll nunmehr ein beliebiges touristisches Wahrzeichen für die Stadt Bremerhaven neu gebaut werden, obwohl Bremerhaven inzwischen mit dem Segelschulschiff "Deutschland" einen kulturellen Blickfang hat." Weiter argumentiert die Behörde, der "Najade" fehle es an "einer erhaltenswerten Denkmalsubstanz von nationaler Bedeutung".

Heftige Kritik vom Bund der Steuerzahler

Anders stellte sich das noch 2020 dar. In einer Mitteilung des Bremerhavener Magistrats hatte es noch geheißen: Das Schiff habe "einen engen Bezug zu Bremerhaven und ist nach Meinung der Gutachter sehr gut geeignet, die Arbeitswelt, den Warentransport im Seeverkehr und den Welthandel um 1827 bis in die 1920er Jahre darzustellen". In Kombination mit anderen Schiffen und Angeboten sollte der Hafen als ganzes so "touristisch attraktiver" werden.

Bereits Ende September hatte der Bund der Steuerzahler Bremen und Niedersachsen das Projekt massiv kritisiert. Haushaltsreferent Jan Vermöhlen urteilte damals recht deutlich: "Für uns ein krasser Fall von Steuergeldverschwendung", sagte er bezüglich des Neubaus.

Und auch jetzt gibt es Kritik, was den zukünftigen Unterhalt der "Najade" angehe. Der BRH geht davon aus, dass der Betrieb des Schiffs mit jährlichen Kosten von 500.000 Euro zu Buche schlagen werde. Der BRH bezweifle, dass "die Finanzierung der künftigen jährlichen Unterhaltskosten gesichert ist". Dies gelte insbesondere vor dem Hintergrund stark gestiegener Stahl- und Rohstoffpreise.

Die "Najade" soll aus Ersatz für das historische Segelschiff "Seute Deern" dienen. Das Schiff wurde 2019 durch einen Brand schwer beschädigt, sank wenig später. Der Haushaltsausschuss des Bundestags verständigte sich kurz darauf, die Mittel für den Erhalt des Schiffs von 17 auf 46 Millionen Euro aufzustocken. 2020 beschloss die Bundesregierung für Kultur und Medien mit dem Land Bremen wiederum, auch aus Kostengründen den Nachbau eines anderen Schiffs: der "Najade".

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