Schwindel fliegt auf TÜV-Prüfer entdeckt Mini-Kamera im Jackenkragen

Auf seinen Führerschein wird dieser Jugendliche noch länger warten müssen: Er wurde beim Betrug erwischt und rannte davon. So flog der Schwindel auf.
Das hat Konsequenzen: Nach dem ein 16-Jähriger in Bremerhaven-Leherheide bei der theoretischen Prüfung für seinen Führerschein mit einer Mini-Kamera erwischt worden ist, muss er nicht nur lange warten, bis er wieder zur Prüfung antreten darf. Der zuständige TÜV-Prüfer hat zudem Anzeige wegen versuchten Betrugs bei der Polizei erstattet. Das berichtete ein Sprecher am Dienstag.
Bereits als der Jugendliche den Raum betreten hatte, sei dem Prüfer etwas aufgefallen. Von Beginn an bestand demnach der Verdacht, der junge Mann sei verkabelt und versuche sich durch unerlaubte Tricks einen Vorteil zu verschaffen. Am Kragen "der offensichtlich viel zu groß geratenen Oberbekleidung", so der Sprecher, hatte der 16-Jährige eine Mini-Kamera angebracht. Als der Prüfer den Jugendlichen darauf ansprach, verließ dieser fluchtartig das Gebäude und ließ die Jacke samt verbotener Technik zurück.
Zahl von Betrugstaten massiv gestiegen
Der Mann vom TÜV übergab Jacke und Mini-Kamera später der Polizei, die die Gegenstände als Beweismittel sicherstellten. Zudem erstattete der TÜV Anzeige gegen den 16-Jährigen wegen versuchten Betrugs. Wann sich der Vorfall ereignete, dazu machte der Sprecher keine Angaben.
Den jungen Mann erwartet nun eine Sperre für die Theorieprüfung von bis zu neun Monaten. Die Bundesregierung hatte im Februar 2022 härtere Sanktionen bei Betrugsversuchen eingeführt. Wie Zahlen des TÜV darüber hinaus zeigen, ist die Zahl solcher Vorfälle massiv gestiegen. Allein in den ersten neun Monaten dieses Jahres wurden deutschlandweit mehr als 2.700 Betrugstaten bei Theorieprüfungen aufgedeckt – eine Steigerung von 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. "Die Dunkelziffer dürfte höher liegen", ergänzte der Sprecher.
- presseportal.de: Mitteilung der Polizei Bremerhaven vom 19. Dezember 2023