Wissen aus Jahrtausenden Hilferuf der US-Kollegen: Bremer Forscher sichern bedeutende Datenbank

Tausende Daten über die Erdgeschichte könnten verloren gehen – das ist zumindest die Angst vieler US-Forscher. Ihr Hilferuf an Bremer Kollegen wurde nun erhört.
Forscher der Universität Bremen und des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) aus Bremerhaven haben bedeutende wissenschaftliche Datenbanken aus den USA gesichert. Das teilten beide Forschungseinrichtungen am Montag mit.
Laut Mitteilung kamen Mitarbeiter der Wetter- und Ozeanografiebehörde (National Oceanic and Atmospheric Administration, kurz NOAA) auf ihre deutschen Kollegen zu und baten dringend um Hilfe. Beide Forschungseinrichtungen reagierten prompt und sicherten zahlreiche Daten der US-Kollegen. Ziel der Aktion sei es, die gesicherten Daten langfristig öffentlich zugänglich zu machen, indem sie in die Plattform Pangaea integriert werden.
Hintergrund der Aktion sind die massiven Sparpläne von US-Präsident Donald Trump. Die Behörde soll künftig mit rund 74 Prozent weniger Mitteln auskommen als bislang. Das wären nur noch 171 Millionen US-Dollar und somit etwa 485 Millionen weniger als noch 2024. Nach Bekanntwerden der Pläne hatten die Kollegen aus den USA, aber auch andere Wissenschaftlerin und Wissenschaftler einen "dringenden Hilferuf" an die ihre deutschen Forschungskollegen gesandt – dieser wurde nun erhört.
Plattform beinhaltet rund 500.000 Datensätze
Die Plattform wird gemeinsam vom AWI und dem Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen (Marum) betrieben und dient als Open-Access-Bibliothek für Beobachtungs- und Experimental-Daten.
Die Datenbank Pangaea (Data Publisher for Earth & Environmental Science) zählt zu den weltweit größten Archiven für geowissenschaftliche und umweltbezogene Forschungsdaten. Aktuell umfasst der Datenbestand rund 500.000 Datensätze mit mehr als 6,5 Milliarden Datenpunkten. Unter anderem sind dort Informationen über Erdbeben von 2150 vor Christus bis ins Jahr 1996 enthalten, sowie die United States Earthquake Intensity Database mit Daten von 1638 bis 1985. Die Datensätze stammen aus über 240 internationalen Forschungsprojekten und decken ein breites Spektrum an Themen ab, darunter Klimaforschung, Ozeanografie, Geologie, Biologie und Umweltmonitoring.
Die Rektorin der Universität Bremen, Professorin Jutta Günther, hob hervor, wie wichtig frei zugängliche wissenschaftliche Daten für Forschung und Innovation sind. Sie betonte die Verantwortung der Institutionen, dieses Wissen zu bewahren und internationale Kooperationen zu stärken.
- uni-bremen.de: Mitteilung von 5. Mai 2025
- pangaea.de: About