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Bremen: Polizist schlägt nach Polizeiparty auf Kollegen ein – Angriff aus Eifersucht


Angriff aus Eifersucht
Beamter schlägt nach Polizeiparty auf Kollegen ein

Von Sebastian Heidelberger

05.05.2022Lesedauer: 2 Min.
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Ein Streifenwagen der Bremer Polizei (Symbolbild): Der Polizist darf in seinem Beruf vorerst nicht mehr arbeiten.Vergrößern des Bildes
Ein Streifenwagen der Bremer Polizei (Symbolbild): Der Polizist darf in seinem Beruf vorerst nicht mehr arbeiten. (Quelle: foto2press/imago-images-bilder)

In Bremen ermittelt die Polizei in den eigenen Reihen: Ein Beamter soll einen Kollegen aus Eifersucht verprügelt und schwer verletzt haben. Der Mann darf vorerst nicht mehr als Polizist arbeiten.

Die Staatsanwaltschaft Bremen ermittelt gegen einen Polizisten wegen gefährlicher Körperverletzung. Der Bremer Beamte soll im November 2021 einen Kollegen brutal zusammengeschlagen haben.

Der Grund dafür war offenbar Eifersucht. Dies ergaben erste Ermittlungen der Staatsanwaltschaft: "Die Frau und der 31-jährige Tatverdächtige hatten sich kurz vor dem Vorfall getrennt", sagt Frank Passade, Sprecher der Bremer Staatsanwaltschaft, zu t-online.

Polizist greift Kollegen in Bremen an: Platzwunden und Gehirnerschütterung

In der Tatnacht seien die Ex-Freundin, die ebenfalls als Polizistin arbeitet, und das spätere Opfer auf einer sogenannten Blaulichtparty gewesen – eine Feier nur für Mitarbeitende der Rettungsdienste. "Die Frau hatte gesagt, dass sie sich bei ihrem Ex-Freund melden will, wenn sie von einer Party zurück ist", so Passade. Der Tatverdächtige habe vor dem Wohnhaus der Polizistin gewartet. Als er dort die Ex-Freundin mit einem anderen Mann sah, soll er diesen im Treppenhaus verprügelt haben.

Laut Staatsanwaltschaft erlitt der geschädigte Polizist Platzwunden am Kopf, große Blutergüsse auf der Stirn und eine Gehirnerschütterung. "Der Tatverdächtige soll äußert aggressiv auf den Geschädigten eingewirkt haben", sagte der Sprecher. "Die Verletzungen lassen darauf schließen, dass da mit einiger Wucht vorgegangen wurde."

Tatverdächtiger hat Schmerzensgeld gezahlt, aber die Tat nicht eingeräumt

Noch in der Tatnacht wurde der beschuldigte Polizist in Gewahrsam genommen. Die Staatsanwaltschaft prüft in solchen Fällen, ob es sich bei der Tat um versuchten Totschlag handeln könnte. Laut Passade gab es keine Gründe, den Tatverdächtigen in Haft zu nehmen, sodass er wieder auf freien Fuß gesetzt wurde. Nun wird intern wegen des Vorwurfs der gefährlichen Körperverletzung ermittelt. Die dafür eingerichtete Abteilung "Interne Ermittlungen" bearbeitet in Bremen strafrechtliche Vorwürfe gegen Beamtinnen und Beamte.

"Dem Tatverdächtigen tut es mittlerweile mächtig leid. Er hat auf eigene Initiative hin einen Täter-Opfer-Ausgleich begonnen und Schmerzensgeld gezahlt", so der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Er habe sich über seinen Anwalt zum Vorfall geäußert. "Ein klassisches Schuldeingeständnis war das aber nicht", so Passade. Er räume die Tat nicht ein.

Als Polizist arbeiten darf der 31-Jährige vorerst nicht mehr. Laut Jagoda Matic, Sprecherin der Bremer Polizei, habe ihre Behörde zudem ein Disziplinarverfahren gegen den Beamten eingeleitet. Ob die Staatsanwaltschaft Anklage erhebt, wird derzeit noch geprüft.

Verwendete Quellen
  • Telefonate mit der Staatsanwaltschaft Bremen
  • E-Mail der Pressesprecherin der Polizei Bremen
  • Eigene Recherchen
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