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Sebastian Kehl lobt BVB: "Diese Mannschaft hat unglaublich viel Moral"


Nach spätem 2:2-Ausgleich gegen Bayern
Kehl lobt BVB: "Diese Mannschaft hat unglaublich viel Moral"


Aktualisiert am 10.10.2022Lesedauer: 4 Min.
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Sebastian Kehl: Der Sportdirektor möchte noch bessere Leistungen von seinem BVB sehen.Vergrößern des Bildes
Sebastian Kehl: Der Sportdirektor möchte noch bessere Leistungen von seinem BVB sehen. (Quelle: IMAGO/Neundorf/Kirchner-Media)

Nach dem späten Ausgleich gegen Bayern lobt Sebastian Kehl die Moral des BVB, will dieses Niveau aber künftig immer sehen – schon Dienstag gegen Sevilla.

Was für ein Spiel: Der BVB holt einen 0:2-Rückstand gegen den FC Bayern auf, erst Youssoufa Moukoko und dann Anthony Modeste mit seinem Last-Minute-Tor verwandeln das Westfalenstadion in ein Tollhaus.

Nach der schwarz-gelben Ekstase versuchte Sebastian Kehl beim Interview in der Mixed Zone, Spiel und Ergebnis einzuordnen. Der Sportdirektor der Dortmunder lobte dabei die Moral der Mannschaft, nahm sie zugleich aber auch in die Pflicht. Für Bayern-Coach Julian Nagelsmann gab es Widerspruch, für Karim Adeyemi ein Extralob. Dass die Borussia schon am Dienstagabend in der Champions League gegen Sevilla wieder gefordert ist, kommentierte Kehl kurz und knapp: "Jetzt heißt es beißen!"

Frage: Sebastian Kehl, fühlt sich dieses Unentschieden gegen die Bayern für den BVB an wie ein Sieg?

Sebastian Kehl: Es fühlt sich schon ein kleines bisschen euphorisch an. Am Ende ist es ein Punkt geworden, den wir uns mehr als verdient haben. Wir haben eine gute Partie gemacht. Wir waren in der ersten Halbzeit unglaublich stabil, haben wahnsinnig wenig zugelassen und drehen das Spiel am Ende. Das zeigt, dass diese Mannschaft unglaublich viel Moral hat. Das, was uns in den letzten Tagen und auch Wochen immer mal wieder vorgeworfen wurde, haben wir in diesem Spiel widerlegt.

Ist dieses Spiel damit auch die Messlatte für künftige Partien?

Es zeigt, dass wir wahnsinnig viel investieren können und es die nächsten Wochen auch tun müssen. Wenn wir so spielen wie am Mittwoch in Sevilla und jetzt gegen die Bayern, dann sind wir unglaublich konkurrenzfähig. Aber das ist auch genau das Niveau, das wir abliefern müssen. Nach dem 0:2 hat nicht mehr jeder an uns geglaubt. Aber die Zuschauer haben nicht aufgegeben, die Mannschaft hat bis zuletzt daran geglaubt. Und das 2:2 hätte ja auch schon vorher fallen können…

Sie spielen auf die 83. Minute an, als Tony Modeste ganz frei vor dem Bayern-Tor eben nicht getroffen hat.

Wir haben uns in dem Moment auf der Bank auch gedacht: Wie brutal kann der Fußball sein, in dem Fall gerade auch für ihn? Es ist schon verrückt. Das war natürlich eine hundertprozentige Chance, die er machen muss. Aber dann ist er trotzdem in der 94. Minute da nach der tollen Vorarbeit von Nico Schlotterbeck. Und dann ist das Stadion mal kurz auseinandergerissen worden.

Auch Youssoufa Moukoko hat getroffen. Er hat in den letzten Wochen große Schritte in seiner Entwicklung gemacht, oder?

Auf jeden Fall! Er hat gegen die Bayern ein sehr gutes Spiel gemacht, hat die Bälle gut erlaufen, hat ein Tor gemacht – was er zudem auch noch selbst eingeleitet hat. Es ist gut, dass wir mit Tony und Mouki zwei verschiedene Profile haben. Das war uns so von Anfang an klar. Dass beide gegen die Bayern getroffen haben, wird vielleicht diese Diskussion ein stückweit ein wenig beruhigen.

Für viel Schwung hat in der zweiten Halbzeit Karim Adeyemi gesorgt.

Karim hat immer wieder Eins-gegen eins-Situationen gehabt und das hervorragend gelöst. Das war das, was wir uns erhofft haben. Er ist im Duell Mann gegen Mann eine Waffe, die wir noch mehr einsetzen müssen, damit er auch mal selbst zum Abschluss kommt über seinen linken Fuß. Das ist das, was wir in Salzburg sehr häufig von ihm gesehen haben. Mit seinen Läufen hat er gegen die Bayern immer wieder Nadelstiche gesetzt und der Mannschaft sehr geholfen. Auch die Gelb-Rote-Karte von Coman hat er mit seiner Aktion provoziert. Er ist eine Waffe, die wir einsetzen müssen.

Julian Nagelsmann hat im Nachgang für den Tritt von Jude Bellingham gegen Davies in der ersten Halbzeit die Rote Karte gefordert. Was sagen Sie dazu?

Jude hat ihn nicht gesehen. Er versucht den Ball mitzunehmen, wie er es häufiger macht. Es sieht dann krass aus und war unglücklich, dass Davies raus musste. Aber wenn wir jetzt anfangen über Karten zu sprechen, dann weiß ich nicht, wie wir die Situation mit Goretzka einschätzen, wie wir die Situation mit de Ligt einschätzen – ich würde da eher nicht über Schiedsrichterentscheidungen sprechen wollen.

Wie geht’s Mats Hummels, der zur Pause raus musste?

Er war natürlich ziemlich platt. Es war gut, dass er eine Halbzeit durchhalten konnte. Es war für uns ein Mehrwert, dass er dabei war. Ich hoffe, dass er uns am Dienstag in der Champions League wieder zur Verfügung steht.

Blicken wir nach vorne: Wieviel Auftrieb gibt dieser Last-Minute-Punkt jetzt dem BVB?

Er sollte uns Stabilität geben. Er sollte uns zeigen, dass wir uns am Ende belohnen können, wenn wir so viel investieren. Gegen Manchester City waren wir brutal eng dran, wir waren gegen Bayern München unglaublich stark – das zeigt, dass wir mit unseren Ansprüchen nicht so ganz weit weg sind. Und man darf auch nicht vergessen, wer uns gegen die Bayern personell noch gefehlt hat. Aber es zeigt eben auch, dass wir viel investieren müssen, um dorthin zu kommen.

Das gilt auch schon am Dienstag, wenn der BVB wieder auf Sevilla trifft. Was für eine Partie erwarten Sie auch mit Blick auf die kurze Pause und den Trainerwechsel bei den Spaniern?

Was Sevilla am Dienstag vorhat, müssen wir abwarten. Durch den Trainerwechsel wird sicher etwas passieren. Auf der anderen Seite werden sie auch nicht von heute auf morgen eine komplett andere Mannschaft auf den Platz stellen können. Wir haben in Spanien gezeigt, wie wir sie schlagen können und wir sind zuhause noch einmal einen Tick weiter. Wir müssen jetzt gut regenerieren. Wir haben dazu nicht viel Zeit von Samstagabend bis Dienstag. Dann geht’s am nächsten Wochenende zu Union Berlin. Jetzt heißt es beißen, aber das war uns vorher klar. In diesem Rhythmus zu spielen, ist doch das, was wir alle wollen. Also hilft auch kein Jammern.

Verwendete Quellen
  • Interview mit Sebastian Kehl in der Mixed Zone
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