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Castrop-Rauxel: Unfall macht neun Kinder zu Waisen – Frau sucht Schwester


Berührende Facebook-Anzeige
Unfall macht neun Kinder zu Waisen – Frau sucht Schwester

Von t-online, mtt

11.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Zeitungsmeldung von 1960: Damals war Elke Bonhage sieben Jahre alt.Vergrößern des BildesZeitungsmeldung von 1960: Damals war Elke Bonhage sieben Jahre alt. (Quelle: Facebook)
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Eine Annonce bei Facebook rührt viele User: Eine Frau sucht ihre kleine Schwester. Sie hat sie seit 60 Jahren nicht gesehen.

Eine in Castrop-Rauxel geborene Frau hat bei Facebook eine Zeitungsmeldung aus dem Jahr 1960 geteilt, die viele Menschen fassungslos zurücklässt. "Eine Hiobsbotschaft erreichte in der Nacht zum Samstag die Verkehrspolizei", heißt es darin. "Ein folgenschwerer Verkehrsunfall machte neun unmündige Kinder elternlos."

Ein 40-jähriger Bergmann und seine 36-jährige Frau seien "vermutlich infolge überhöhter Geschwindigkeit" mit ihrem Motorrad gegen die geschlossene Schrankenanlage eines Bahnübergangs gefahren, auf die Schienen geschleudert und von einem Personenzug erfasst worden. "Am Sonntag kamen dann Polizei und Fürsorge und sagten, Mama und Papa sind tot", erzählte Elke Bonhage jetzt den "Ruhr Nachrichten". Sie war eines der neun Kinder.

Zwei Kinder kommen zur Tante, sieben ins Heim

Onkel und Tante hatten ihr zufolge in jener Nacht auf die Kinder aufgepasst. Die Tante konnte sich dauerhaft jedoch nicht um alle kümmern und nahm nur die beiden ältesten Geschwister auf, die damals 12 und 15 Jahre alt waren.

Elke Bonhage kam zusammen mit den sechs anderen Geschwistern in ein Waisenhaus. Nach und nach wurden die Kinder später von Pflegefamilien aufgenommen.

Peitschenhiebe in der Pflegefamilie

Auch Elke Bonhage kam in eine Familie, erfuhr dort aber viel Leid. Wie sie berichtet, wurde sie unter anderem mit einer Peitsche geschlagen. Sie verlor den Kontakt zu allen Geschwistern.

Über Jahrzehnte hinweg sei es ihr jedoch später gelungen, sieben von ihnen wieder aufzuspüren. Nur eine Schwester hat sie seit damals nicht mehr gesehen, berichtete sie den "Ruhr Nachrichten". Es ist ihre jüngere Schwester Silke.

"Ich werde damit nicht fertig"

Bis Anfang 1963 waren Elke und Silke zusammen im Kinderheim. Morgens ging Elke in die Schule, die damals fünfjährige Silke blieb im Heim. "Ich habe zu ihr gesagt, wenn ich aus der Schule komme, spielen wir zusammen", erinnert sich Elke. Doch eines Tages war Silke plötzlich verschwunden – ohne Ankündigung war sie in die Obhut von Pflegeeltern gekommen.

Wie Elke Bonhage, die inzwischen in Dortmund wohnt, bei Facebook schreibt, hat sie auf vielen Wegen versucht, ihre kleine Schwester wiederzufinden. Unter anderem habe sie sich auch an Dieter Thomas Heck und Arabella Kiesbauer gewandt. Letztere suchte in einer TV-Show Anfang des Jahrtausends nach vermissten Menschen. "Aber keine Chance, da ich nicht ein einziges Foto von ihr habe." Auch das Castrop-Rauxeler Jugendamt habe nicht helfen können.

Wenn jemand etwas über den Verbleib von Silke weiß, die am 16. September 1957 mit dem Nachnamen Booken zur Welt kam, kann er sich bei Facebook bei Elke Bonhage melden. "Im Dezember werde ich 70", sagte sie den "Ruhr Nachrichten". "Ich komme mir schon bescheuert vor, aber ich werde damit nicht fertig."

Verwendete Quellen
  • facebook.com: Beitrag vom 3. April 2023 in der Gruppe "Du bist Castroper, wenn..."
  • ruhrnachrichten.de: "Elke Bonhage sucht seit 60 Jahren ihre Schwester Silke: Tragödie machte neun Kinder zu Waisen"
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