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Megamarsch Dresden 2024: Warum Dresdner bereits zum siebten Mal teilnimmt


Thomas Schwan zum siebten Mal dabei
Megamarsch in Dresden: "Fluchen und Schimpfen gehört dazu"

Von Beate Erler

08.03.2024Lesedauer: 3 Min.
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Am Samstag startet Thomas Schwan wieder zum Megamarsch im Sportpark Ostra: Dabei war es eigentlich eine Schnapsidee unter Kollegen.Vergrößern des Bildes
Am Samstag startet Thomas Schwan wieder zum Megamarsch im Sportpark Ostra: Dabei war es eigentlich eine Schnapsidee unter Kollegen. (Quelle: Beate Erler)

Während der 50 Kilometer fragt sich Thomas Schwan jedes Jahr, was er hier eigentlich macht. Trotzdem lässt er keinen der Megamärsche aus.

Vor seiner ersten Teilnahme am Megamarsch in Dresden hatte Thomas Schwan Albträume. "Ich bin schweißgebadet aufgewacht und es ging mir hundeelend", sagt er zwei Tage vor dem Start des siebten Megamarschs. In seinem Traum sah er sich auf der langen Strecke von Dresden nach Bad Schandau und zurück. Und die schien ihm, selbst im Traum, unüberwindbar lang zu sein.

Inzwischen hat er bereits sechs Megamärsche in Dresden hinter sich und keine Albträume mehr. "Momentan bin ich noch tiefenentspannt", sagt er am Mittwoch vor dem noch leeren Startpunkt an der Rollschnelllaufbahn im Sportpark Ostra. Am Freitagabend wird die Aufregung kommen. "Aber das ist eher die Vorfreude auf den Marsch und all die Leute, die man wiedertrifft", sagt Thomas Schwan.

Insgesamt sieben Medaillen hat der gebürtige Coswiger schon gesammelt: Sechs für seine Teilnahme an bisher allen Megamärschen in Dresden. Und die siebte, weil er dreimal in seiner Stadt die 50 Kilometer geschafft hat. Seitdem darf er sich "Lokalmatador" nennen. Aber auch die anderen drei Märsche hat er "gefinisht", wie die Teilnehmer sagen.

Teilnahme am Megamarsch in Dresden: Schnapsidee unter Kollegen

Am Samstag startet der Megamarsch in Dresden zum siebten Mal. Über 2.700 Teilnehmer sind angemeldet. Sie alle wollen die Strecke von 50 Kilometern mit zirka 600 Höhenmetern in zwölf Stunden marschieren. Von halb acht bis halb zehn früh starten die Teilnehmer im 15-Minuten-Takt. Für Thomas Schwan geht es um 7.45 Uhr los. Die Route führt durch die Neustadt über Weißer Hirsch, Bühlau, Weißig, Schönfeld, Zaschendorf bis nach Graupa und von dort über Hosterwitz, Niederpoyritz und Loschwitz zurück zum Startpunkt am Sportpark Ostra.

Beim Megamarsch mitzumachen, war eigentlich eine Schnapsidee unter Kollegen. "Wir haben einfach gesagt, das machen wir." Thomas Schwan arbeitet als Energieelektroniker bei Koenig & Bauer in Coswig. Er ist kein Sportler und hatte mit Extremläufen keinerlei Erfahrung. Auch heute würde er sich nicht als besonders sportlich bezeichnen. "Dafür trainiere ich einfach zu wenig", sagt er und lacht.

Vor seinem ersten Marsch hat er einen Trainingslauf von 25 Kilometern gemacht. "Ich habe meine Oma in Meißen besucht und bin zurück nach Dresden gelaufen." Mittlerweile lässt er den Marsch einfach auf sich zukommen. Denn beim Megamarsch in Dresden ist es nicht geblieben. Insgesamt hat der 46-Jährige schon an 19 Märschen über 50 Kilometer teilgenommen, und sogar die 100-Kilometer-Marke hat er schon mehrmals geknackt.

"Ab 40 Kilometern wird es hart"

Seit 2016 organisiert die hundert24 GmbH unter dem Namen Megamarsch Extremwanderungen. Ebenfalls angefangen als Schnapsidee, kam die Idee auf, eine Langstreckenwanderung ins Leben zu rufen. Der erste Megamarsch fand 2016 im Kölner Umfeld statt. Nach und nach kamen mehr Städte dazu. Mittlerweile gibt es ihn in über 20 Regionen in Deutschland. Der Megamarsch in Dresden war 2018 der erste mit einer 50-Kilometer-Distanz.

Und die schaffen längst nicht alle. Fast 200 Teilnehmer scheiterten im vergangenen Jahr. Ab etwa 40 Kilometern werde es hart, sagt Thomas Schwan. "Man ist irgendwann in einem Tunnel, und ich sage mir dann immer, dass es nur noch zwei Stunden sind." Die Füße fühlen sich platt an und schmerzen. Thomas Schwan kennt fast niemanden, der sich auf der Tour nicht fragt, was er hier eigentlich gerade macht. "Viele sagen, dass sie nie wieder teilnehmen werden." So auch er beim ersten Megamarsch. "Fluchen und Schimpfen gehört dazu, aber spätestens eine Woche danach meldet man sich schon für den nächsten Marsch an", sagt er und lacht.

Am Samstag geht es wieder los. Die Komfortzone verlassen und nette Leute treffen. Seine Frau läuft keine zwei Kilometer, sagt Thomas Schwan. Deshalb marschiert er mit Kollegen und Freunden. Zehn Megamärsche will er auf jeden Fall mitmachen. Denn dann steht auf dem Pokal "Lokale Legende".

Verwendete Quellen
  • Reporterin vor Ort
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