Bagger vernichten Reste Das war’s mit der Carolabrücke-Ruine

In die Elbe herabhängende Teile der zerstörten Dresdner Carolabrücke bildeten lange eine Art Dreieck. Viel fotografiert, wurde es zum Symbol – auch für den maroden Zustand von Brücken in Deutschland.
Nach gut acht Monaten ist das Symbol der zerstörten Carolabrücke in Dresden und vielfache Fotomotiv Geschichte. Vier Spezialbagger brechen aktuell die letzten Reste der beiden schräg vom Mittelpfeiler der Elbquerung in den Fluss reichenden Teile des Zuges C ab, die wie Schenkel eines Dreiecks wirkten.
Der vor gut einer Woche begonnene Abriss "ist fast geschafft", teilte die Stadtverwaltung mit. Das Hämmern war bis ins Szeneviertel Neustadt und zu den Elbhängen zu hören – direkt am Ufer werden auch die Trümmer zerkleinert, der Schutt stetig abtransportiert.
Schweres Gerät frisst sich in Spannstahlbeton
Die Arbeiten begannen am vergangenen Dienstag. Die je 38 bis 50 Tonnen schweren Bagger mit überlangen Armen tragen die beiden Trassenstücke samt Straßenbahnanlage von einem in der Elbe angelegten Bett aus ab. Geländer oder Oberleitungsmasten werden abgebaut und gesichert.
Am Dienstag wurde nach Rathausangaben in der Elbe wieder Munition gefunden. Ein Baggerschiff holte die Fliegerbombe amerikanischer Bauart ohne Zünder nach oben, sie wurde an den Kampfmittelräumdienst übergeben.
Der westliche Verkehrsstrang der Elbquerung war in der Nacht zum 11. September 2024 überraschend auf etwa 100 Metern Länge eingebrochen. Seitdem ist das Bauwerk aus DDR-Zeiten gesperrt – und wegen weiterer Brüche in der Spannstahl-Konstruktion akut einsturzgefährdet. Die Stabilität ihrer Reste und Trümmer, deren Abbruch läuft, wird permanent überwacht, die Schifffahrt ist beschränkt.
Stadt will Bürgerschaft über Pläne informieren
Noch vor dem Sommer soll der Stadtrat über einen Ersatz für die Carolabrücke entscheiden. Die Verwaltung favorisiert eine schnelle und zeitgemäße Wiederherstellung der Elbquerung.
Bei einer öffentlichen Veranstaltung soll am kommenden Montag die Bürgerschaft über den aktuellen Stand der Bauarbeiten, den weiteren Abriss und den Wiederaufbau informiert werden. Unterdessen ist die Beseitigung der Brückenstränge A und B nach Angaben der Stadt "in Feinabstimmung".
- Nachrichtenagentur dpa