t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalDresden

Dresden: Großbrand zerstört alte Staatsoperette in Leuben


Feuer in Dresden
Frühere Staatsoperette brennt komplett nieder

Von t-online, yer, pb, jon

Aktualisiert am 08.06.2025 - 00:34 UhrLesedauer: 3 Min.
Einsatzkräfte der Feuerwehr bei den Löscharbeiten des Großbrands im früheren Domizil der Staatsoperette in Leuben am Freitagabend.Vergrößern des Bildes
Einsatzkräfte der Feuerwehr bei den Löscharbeiten des Großbrands im früheren Domizil der Staatsoperette in Leuben am Freitagabend. (Quelle: Christian Essler/dpa)
News folgen

Großbrand in Dresden: Das ehemalige Staatsoperetten-Gebäude ist komplett ausgebrannt. Warum die Feuerwehr zeitweise das Löschen einstellte.

Ein Großbrand hat in der Nacht zu Samstag das ehemalige Domizil der Sächsischen Staatsoperette Dresden vollständig zerstört. Das leerstehende Gebäude im Stadtteil Leuben brannte komplett aus – von der einst traditionsreichen Spielstätte blieb nur noch Schutt und Asche übrig.

Rund 150 Feuerwehrleute kämpften von Freitagabend an die ganze Nacht gegen die Flammen an. Unterstützt wurden sie dabei vom Technischen Hilfswerk sowie der Drohnenstaffel des Arbeiter-Samariter-Bundes. Die Wärmebildaufnahmen der Drohnen hätten wichtige Erkenntnisse über das Brandgeschehen geliefert, teilte die Feuerwehr mit. Erst am Samstagmorgen gegen 5.30 Uhr konnte „Feuer aus" gemeldet werden.

Der Brand sorgte für dichte Rauchwolken über dem Dresdner Osten. Anwohner wurden aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Der hintere Teil des Komplexes, in dem sich der Zuschauerraum befunden hatte, stürzte während des Brandes ein. Sowohl das Haupthaus als auch der ehemalige Zuschauerraum können wegen akuter Einsturzgefahr nicht mehr betreten werden.

Wegen des Großbrandes wurden zwei angrenzende Wohngebäude evakuiert. Die Feuerwehr setzte massive Löschkräfte ein. Sprecher Michael Klahre sprach von einem „großangelegten Außenangriff mit insgesamt sieben Strahlrohren – darunter drei über Drehleitern". Zusätzlich zum Wasser aus dem Hydrantennetz wurde eine nahegelegene Kiesgrube über Schläuche angezapft.

Feuerwehr stellte Löscharbeiten zeitweise ein

Kurzzeitig gab die Einsatzleitung in der Nacht den Befehl „Wasser halt". Ziel sei gewesen, die Flammen kontrolliert durch den gesamten Dachstuhl durchbrennen zu lassen. „So kann die enorme Energie gezielt aus dem Gebäude abgeführt und das Löschmittel effektiver auf den Brandherd aufgebracht werden", erklärte die Feuerwehr diese ungewöhnliche Taktik. Nachbarhäuser wurden kontinuierlich mit Wasser geschützt – insbesondere gegen Funkenflug und starke Hitzestrahlung.

Menschen befanden sich den Angaben zufolge nicht in dem Gebäude. Ein Feuerwehrmann musste allerdings wegen Kreislaufproblemen vom Rettungsdienst ambulant behandelt werden.

Schaulustige und Drohnen behinderten Einsatz

Während die Feuerwehrleute gegen die Flammen kämpften, sorgten Schaulustige und private Drohnen für zusätzliche Probleme. „Zwei zivile Drohnen hielten sich unerlaubt im Luftraum über der Einsatzstelle auf und behinderten die Aufklärungsmaßnahmen aus der Luft", teilte die Feuerwehr mit. Die Experten waren bei ihrem Einsatz auf Luftbilder einer Drohne mit Wärmebildkamera angewiesen.

In Zusammenarbeit mit der Polizei wurde ein Drohnenpilot identifiziert. Die Feuerwehr wies darauf hin, dass solche Zwischenfälle kein Kavaliersdelikt seien. „Sie gefährden nicht nur den Einsatzerfolg, sondern auch das Leben und die Gesundheit der Einsatzkräfte. Eine Kollision könnte zum unkontrollierten Absturz der Fluggeräte und schweren Schäden führen."

Traditionsreiche Spielstätte stand seit Jahren leer

Die Sächsische Staatsoperette hatte seit Oktober 1947 ihre Spielstätte in dem ehemaligen Gasthof in Leuben im Osten Dresdens. Seit Dezember 2016 gastiert das Ensemble jedoch auf dem Areal des ehemaligen Kraftwerks Mitte im Zentrum der Landeshauptstadt. Die Staatsoperette blickt mit ihren Vorgängern auf über 240 Jahre Tradition als musikalisches Volkstheater in Dresden zurück.

Das nun abgebrannte Gebäude befindet sich weiterhin im Eigentum der Stadt Dresden. „Aufgrund des langen Leerstandes wurde das gesamte Gelände inzwischen öfter Ziel von Vandalismus", erklärte Stadtsprecher Daniel Heine. Zahlen zur Schadenshöhe stünden so unmittelbar nach dem Brand nicht fest.

Die Brandursache blieb zunächst unklar. Für das weitere Vorgehen müssten nun die Ermittlungen der Polizei sowie die Begutachtung von Schäden und Zustand abgewartet werden. Der Einsatz dauerte rund 18 Stunden bis Samstagmittag.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit einem Sprecher der Feuerwehr Dresden
  • threads.com: Posts der Feuerwehr Dresden

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...


Bleiben Sie dran!
App StorePlay Store
Auf Facebook folgenAuf X folgenAuf Instagram folgenAuf YouTube folgenAuf Spotify folgen


Telekom