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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Reagieren aggressiv" Krähen greifen Passanten am Dresdner Landtag an

Brütende Krähen attackieren Menschen in der Nähe des Sächsischen Landtags. Eine Frau musste bereits ins Krankenhaus.
"Achtung! Attackierende Krähen!" In diesen Tagen heißt es in Dresden, besonders wachsam zu sein: Direkt neben dem Sächsischen Landtag warnen auffällige orange Schilder vor Angriffen aus der Luft. Die schwarzen Vögel verteidigen ihre Jungen – und das offenbar mit beachtlicher Angriffslust.
Bereits im Mai 2023 wurde eine 39-jährige Frau beim Vorbeigehen am Landtagsgebäude von einer Krähe attackiert und am Kopf verletzt. Sie musste im Krankenhaus behandelt werden. Seitdem stellt der Landtag jährlich während der Brutzeit Warnschilder auf, um Spaziergänger und Mitarbeiter des Parlaments vor möglichen Angriffen zu schützen. "Die Schilder wurden in der vergangenen Woche von der Landtagsverwaltung als Warnung aufgestellt", erklärt Landtagssprecher Christian Schulze gegenüber t-online. "Die Krähen haben Jungtiere in den Bäumen rund um das Landtagsgebäude. Es gab auch in diesem Jahr schon einige Attacken auf Menschen, dabei kam es aber nach unserer Kenntnis nicht zu Verletzungen", berichtet Schulze.
Jogger und Radfahrer besonders betroffen
Erfahrungsgemäß dauert die aggressive Phase etwa ein bis zwei Wochen — so lange bleiben die Warnschilder auch stehen. Ein Passant berichtet: "Ich laufe hier öfter lang. Mir ist aufgefallen, je näher die Leute an der Wiese laufen, desto aggressiver reagieren die Krähen." Vor allem Jogger und Radfahrer seien den Vögeln ein Dorn im Auge.
Wie man sich im Ernstfall verhält? Ratsam ist, bei einer Attacke einen Arm schützend über den Kopf zu halten. Denn Krähen zielen bevorzugt auf den höchsten Punkt. Spaziergänger sollten bekannte Brutplätze meiden, gegebenenfalls andere Wege nutzen. Ein zweites Schild am Landtagsgebäude rät: "Bitte den gegenüberliegenden Fußweg nutzen!"
- Eigene Recherche
- Gespräch mit Passanten
- Schriftliche Anfrage beim Sächsischen Landtag