Wirtschaftsprognose aus Dresden Ostdeutsche Wirtschaft wächst wieder leicht

Das Dresdner Ifo-Institut prognostiziert für dieses Jahr ein Wachstum von 0,3 Prozent, für 2025 sogar 1,3 Prozent. Aber der Arbeitsmarkt "dümpelt" weiter vor sich hin.
Die ostdeutsche Wirtschaft hat nach Einschätzung des Dresdner Ifo-Instituts den konjunkturellen Tiefpunkt überwunden. Die Forscher erwarten für Ostdeutschland in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von 0,3 Prozent, für das kommende Jahr sogar 1,3 Prozent, wie aus ihrer Sommer-Prognose hervorgeht.
Den wirtschaftlichen Aufschwung führen die Wissenschaftler vor allem auf die geplanten fiskalischen Maßnahmen der Bundesregierung zurück. Diese würden in Ostdeutschland (mit Berlin) wegen struktureller Besonderheiten allerdings geringer ausfallen als in den westdeutschen Bundesländern. Positive Impulse erwartet das Institut besonders für das Baugewerbe und den Dienstleistungssektor.
Von der geplanten Erhöhung der Militärausgaben wird der Osten weniger profitieren. Wirtschaftswissenschaftler Joachim Ragnitz erklärte, die Rüstungsindustrie habe ein geringeres Gewicht in Ostdeutschland. Ein Großteil der geplanten Rüstungsausgaben dürfte daher vornehmlich in den westdeutschen Bundesländern zu Buche schlagen.
Lage auf dem Arbeitsmarkt bleibt angespannt
"Positiv werden sich die geplanten Infrastrukturausgaben auswirken. Angesichts des enormen Planungsvorlaufs und des Mangels an Arbeitskräften wird die ostdeutsche Wirtschaft hiervon kurzfristig aber nur wenig profitieren", ergänzte Robert Lehmann vom Ifo-Institut München.
Auf dem Arbeitsmarkt bleibt die Lage angespannt. "Der Arbeitsmarkt dümpelt weiter vor sich hin", sagte Ragnitz. Für 2025 wird im Osten ein Rückgang der Beschäftigung um 0,1 Prozent angenommen, 2026 soll es ein Plus von 0,2 Prozent geben. Die Dynamik bleibe aufgrund der wirtschaftlichen Schwächephase der vergangenen Jahre und der ungünstigen demografischen Rahmenbedingungen verhalten.
Für die gesamtdeutsche Wirtschaft hatten die Münchner Ifo-Kollegen ihre Konjunkturprognose für 2026 deutlich erhöht. Das Bruttoinlandsprodukt könnte demnach um 1,5 Prozent zulegen –fast doppelt so viel wie die ursprünglich angenommenen 0,8 Prozent. Für dieses Jahr erhöhte das Institut die Prognose leicht von 0,2 auf 0,3 Prozent.
- Nachrichtenagentur dpa
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.