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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Wie geht es jetzt weiter? Carolabrücke: Bagger reißen letzten Pfeiler ab

Die Elbe ist nun endgültig frei von Trümmerteilen der Carolabrücke. Ein letzter Pfeiler steht auch nur noch eine Woche. Aber wann werden Elbe und Radwege wieder freigegeben?
Die Elbe ist frei von Brückentrümmern. Am Dienstag holte die Abrissfirma Hentschke Bau die letzten Reste des eingestürzten Brückenzugs C aus dem Fluss. Nur Pfeiler D steht noch – doch auch dieser solle bis Ende Juli verschwinden, teilte die Stadt mit. Der Abriss liegt damit weiter vor dem Zeitplan.
Ob die Elbe aber tatsächlich Mitte August, wie geplant, komplett für die Schifffahrt freigegeben werden kann, hängt von der Freigabe des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts ab. Die Bundesbehörde muss die Elbe als Bundeswasserstraße offiziell freigeben.
Echolot bestätigt: Keine Trümmer mehr im Fluss
Der Dresdner Ingenieur Jörg Falasch ist jedoch zuversichtlich. Am Montag scannte er den Flussabschnitt unter der ehemaligen Carolabrücke mit einem Echolot ab. Seine Vermessungen bestätigen, dass Hentschke Bau wirklich alle Trümmer aus der Elbe geholt hat. Trotzdem muss noch einiges ausgebaggert werden.
"An manchen Stellen hätte ich sogar aussteigen können", berichtet Falasch über seine Messfahrt. Diese Untiefen sind aber keine Brückentrümmer. Es ist Sand, den die Elbe durch den verengten Durchfluss angeschwemmt habe.
"Ich möchte der Wasserbau-Firma nicht vorgreifen, aber in zwei Wochen könnte das alles weg sein", prognostiziert der Ingenieur. Genug Zeit also bis Mitte August, bestätigt Grit Ernst vom Straßen- und Tiefbauamt Dresden: "Wenn wir nicht noch eine Trockenlage bekommen, schaffen wir den Zeitplan."
Parallel zum Ausbaggern der Fahrrinne wird nun auch Brückenpfeiler D abgerissen. Dies sei gestern in großer Runde beim Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) beschlossen worden.
Nach Abriss der Carolabrücke: Wie geht es jetzt weiter?
Nach den Abrissarbeiten müssten noch die Abbruchmassen abtransportiert und die Baustelle beräumt werden. Wie lange das dauere, sei schwer abzuschätzen. "Aber Ende des Jahres, also vor Weihnachten, ist durchaus damit zu rechnen, dass hier wirklich nichts mehr ist", sagte Ernst.
Schon davor solle aber das Terrassenufer beräumt und muss verkehrssicher wiederhergestellt werden. "Priorität eins hat die Freigabe der Elbe", sagt Ernst. Frühestens nach den Filmnächten am Elbufer könnten diese Sanierungsarbeiten beginnen.
Auch der Elberadweg müsse repariert werden, der durch die Abrissarbeiten "einige Blessuren" davongetragen habe. Daher sei es auch noch zu früh, eine Prognose über die Gesamtkosten abzugeben. Die Obergrenze von 18 Millionen Euro werde aber definitiv nicht überschritten.
- Pressekonferenz auf der Baustelle am 23. Juli 2025