Der "Kaiser-Effekt" Kaisermania lässt Hotelpreise deutlich steigen

Die Kaisermania sorgt wieder für volle Hotels in Dresden – und saftige Preisaufschläge. Doch es gibt auch Ausnahmen.
Wer zur Kaisermania in Dresden übernachten will, zahlt kräftig drauf. Budgethotels verlangen mitunter mehr als das Doppelte, gehobene Hotels schlagen mehr als 50 Prozent auf. Das zeigt eine Stichprobe.
Ein valider Preisvergleich ist allerdings nicht möglich, weil die Preise dynamisch festgelegt werden und je nach Vorlauf schwanken. Doch die Tendenz ist eindeutig – und bestätigt sich jedes Jahr aufs Neue.
Am stärksten variieren die Preise im A&O Hostel am Hauptbahnhof: Während zwei Nächte am ersten Kaisermania-Wochenende Ende Juli kaum ohne Aufpreis zu ergattern sind, gibt es ein Doppelzimmer am zweiten Kaisermania-Wochenend ab 407 Euro für zwei Nächte – weit mehr als der doppelte Preis. Das Luxushotel Hilton verlangt zum ersten Kaisermania-Wochenende bis 794 Euro für zwei Nächte – statt 508 Euro an einem Augustwochenende ohne Großevent. Moderate Aufschläge gibt es im Maritim Hotel mit 16 bis 26 Prozent.
Das deckt sich mit einer Auswertung der "Sächsischen Zeitung". Die Zeitung ermittelte bei mehreren Hotels Aufschläge von 45 bis über 100 Euro pro Nacht – der "Kaiser-Effekt" macht sich flächendeckend bemerkbar.
So rechtfertigt die Hotel-Branche saftige Aufschläge
Die extremen Aufschläge würden jedes Jahr helfen, schwächere Monate auszugleichen. Laut Axel Klein, Chef des Branchenverbands des sächsischen Hotel- und Gaststättengewerbes, ist das dieses Jahr besonders wichtig. "Die diesjährige Buchungssituation in Dresden ist generell schlechter als im Vorjahr." Die Umsätze in der Beherbergung seien von Januar bis April um 2,2 Prozent zurückgegangen.
Doch nicht nur die Hotel-Branche profitiert vom Schlagerevent des Jahres. Laut einer Studie der Dresden Marketing GmbH habe allein die Kaisermania im Jahr 2023 21,5 Millionen Euro Umsatz in der Stadt generiert – davon 16 Millionen durch Touristen. Das entspreche 3,7 Prozent von dem, was der gesamte Tourismus Dresden pro Jahr einbringt. Hotels, Gastronomie, Einzelhandel – alle profitieren vom "Kaiser-Effekt".
- booking.com: Hotelpreise in Dresden (abgerufen am 22. Juli 2024)
- Antwort von Axel Klein, Geschäftsführer von DEHOGA Sachsen auf t-online-Anfrage – per Mail eingegangen
- dresden-convention.com: Wirtschaftsfaktor Open-Air-Konzerte für Dresden
- saechsische.de: So treibt Roland Kaiser die Hotelpreise in Dresden (kostenpflichtig)