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Jobmotor Solarindustrie? Unternehmen bauen Produktion aus


Hohenstein-Ernstthal
Jobmotor Solarindustrie? Unternehmen bauen Produktion aus

Von dpa
18.01.2022Lesedauer: 3 Min.
PhotovoltaikVergrößern des BildesEin Solarpark unter wolkigem Himmel. (Quelle: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Getrieben von großer Nachfrage bauen Sachsens Photovoltaikhersteller 2022 ihre Produktion aus und planen weitere Einstellungen. Bei Meyer Burger in Freiberg etwa soll die jährliche Produktionskapazität von 400 auf 1000 Megawatt steigen. Der Maschinenbauer hatte dort erst im vergangenen Jahr den einstigen Solarstandort wiederbelebt und die Modul-Produktion gestartet. Die Zellen dafür werden in Thalheim (Sachsen-Anhalt) hergestellt, wo analog die Kapazitäten auf 1,4 Gigawatt erhöht werden, wie Vorstandschef Gunter Erfurt der Deutschen Presse-Agentur sagte. Eine weitere Modulfertigung baue das Unternehmen in den USA auf.

Nach Angaben des Branchenverbandes BSW hat der Absatz an Solarmodulen in Deutschland 2021 um zehn Prozent zugelegt. Demnach wurden etwa 240.000 Solarstromanlagen mit einer Leistung von 5,3 Gigawatt neu installiert. Stark angezogen hat den Angaben nach vor allem die Nachfrage bei Eigenheimen und ebenerdigen Solarparks.

So ist aus dem einstigen Sorgenkind Solarindustrie nicht nur in Sachsen wieder ein Hoffnungsträger geworden. Noch vor etwa zehn Jahren litt die deutsche Solarwirtschaft massiv unter der Konkurrenz billiger Module aus Asien: Die Branche stürzte in eine tiefe Krise mit Pleiten und Werkschließungen. Betroffen war auch der Standort von Solarworld in Freiberg. Dort werden seit vorigem Jahr nun wieder Module hergestellt.

Die Branche erlebe ein Comeback, konstatiert BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. "Die Investments am Standort Deutschland nutzen die derzeit innovativsten Zell- und Produktionstechnologien, was die Fertigung besonders effizient und umweltfreundlich macht."

"Die Photovoltaik wird in den kommenden Jahren ein Jobmotor sein", ist sich Meyer-Burger-Chef Erfurt sicher. Allein sein Unternehmen habe 2021 die Zahl der Beschäftigten von 600 auf 900 erhöht. Bis 2027 will es die Kapazitäten auf 7 Gigawatt ausbauen mit dann 3000 bis 3500 Mitarbeitern. Der Vorteil dabei sei, dass das Unternehmen die Produktionsmaschinen selbst entwickle und herstelle. Zuletzt hatte es allerdings mit den Folgen der Corona-Pandemie zu kämpfen. Zahlreiche Mitarbeiter seien wegen Krankheit und Quarantäne ausgefallen, so dass die Produktion gedrosselt werden musste.

Auch Solarwatt in Dresden denkt über weitere Investitionen nach. "Wir können selbst bei voller Auslastung die Nachfrage derzeit nicht bedienen", erläuterte Geschäftsführer Detlef Neuhaus. Deswegen werde eine Erweiterung der Produktion geprüft, konkreter wollte er aber noch nicht werden. Das Unternehmen hatte 2021 neue Fertigungslinien für Module sowie Batteriespeicher in Betrieb genommen. Beides laufe noch nicht auf Volllast, räumte Neuhaus ein. Doch solle die Produktion in den kommenden Monaten weiter hochgefahren werden.

Solarwatt, dessen Hauptanteilseigner der BMW-Großaktionär Stefan Quandt ist, hat seit 2018 den Umsatz verdoppelt: Von 80 Millionen auf 160 Millionen Euro. Für dieses Jahr werden nun sogar 265 Millionen Euro angepeilt. Zudem sollen laut Neuhaus weitere 100 Menschen eingestellt werden und die Mitarbeiterzahl auf etwa 700 steigen. "Wir schreiben keinen Gewinn", betonte er. Vielmehr lag der Fokus bisher darauf, den Markt mit mehr Investitionen auszuschöpfen. 2023 soll dann die Gewinnzone erreicht werden, so der Plan.

"Die sächsische Solarindustrie hat wieder Strahlkraft und deckt große Teile der Wertschöpfungskette ab", freut sich Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD): "Von der Herstellung der Grundstoffe über Maschinen- und Anlagenbau bis hin zur Produktion und zum Recycling von Solarmodulen, kombiniert mit intelligenten Speicherlösungen." Die Herstellung von Solarmodulen in Sachsen halte die Wertschöpfung im eigenen Land. Und die helfe, Deutschland unabhängiger von Gas- und Ölimporten zu machen. Dulig hatte sich mit dem Ostbeauftragten der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), am Dienstagnachmittag über die Produktion von Solarmodulen in Freiberg informiert. Schneider bezeichnete die Energiewende bei seinem Besuch als eine der Hauptaufgaben von Bund und Ländern. Dabei gebe es ganz neue Chancen zur Wertschöpfung. "Da kann Ostdeutschland dabei sein."

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