SPD in NRW stellt sich nach Rücktritt von Thomas Kutschaty neu auf

Sarah Philipp und Achim Post wollen am Wochenende beim Landesparteitag Vorsitzende der NRW-SPD werden. Frederick Cordes soll die neue Parteispitze komplettieren.

Die NRW-SPD kommt am Wochenende in Münster zusammen, um einen neuen Landesvorstand zu wählen und die Ideen von mehr als 150 Anträgen zu beraten. Dass sich die 450 Delegierten aus den 54 Unterbezirken und Kreisverbänden das letzte Mal persönlich bei einem Landesparteitag gesehen haben, ist wegen der Corona-Pandemie mehr als vier Jahre her. Zuletzt mussten zwei Parteitage als hybride Digitalveranstaltung stattfinden. Gesucht wird jetzt ein neuer Vorstand.

Nach dem Rücktritt von Thomas Kutschaty wollen Sarah Philipp und Achim Post die neuen Vorsitzenden werden und wurden vom Landesvorstand dafür nominiert. Die 40-jährige Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Landtagsfraktion aus Duisburg und der 64-jährige Bundestagsfraktionsvize aus Espelkamp treten in Münster als erste Doppelspitze in der Geschichte der NRW-SPD an. Notwendig hierfür ist eine Satzungsänderung, die bereits im Jahr 2019 auf Bundesebene vollzogen wurde und nun auch im größten SPD-Landesverband zur Abstimmung steht.

Thomas Kutschaty war im März zurückgetreten

Frederick Cordes soll die neue Parteispitze komplettieren. Der 37-jährige Landtagsabgeordnete aus Oberhausen und frühere Juso-Landesvorsitzende wurde ebenfalls einstimmig vom Landesvorstand nominiert und kandidiert als Generalsekretär. Sanae Abdi und Svenja Schulze bewerben sich erstmalig um einen der fünf Plätze als stellvertretende Landesvorsitzende. Marc Herter, Veith Lemmen und Dörte Schall kandidieren abermals in ihren Ämtern. André Stinka stellt sich erneut als Schatzmeister zu Wahl.

Auslöser des Rücktritts von Kutschaty im vergangenen März war eine umstrittene Personalentscheidung, mit der er sich nicht durchsetzen konnte. Das SPD-Präsidium habe Kutschatys Vorschlag, die weitgehend unbekannte Bonnerin Magdalena Möhlenkamp zur neuen Generalsekretärin zu machen, einstimmig abgelehnt, verlautete damals aus dem SPD-Landesvorstand. Seit der Niederlage der SPD bei der NRW-Landtagswahl im Mai 2022 hatte es aber bereits intern Kritik an Kutschaty gegeben, der als Spitzenkandidat gescheitert war.