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Kommunalwahl Düsseldorf: Mit der AfD möchte niemand diskutieren


"Gesichert rechtsextremistisch"
Niemand möchte mit der AfD diskutieren


06.05.2025 - 15:07 UhrLesedauer: 2 Min.
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Wahlkampfveranstaltung der AfD in Düsseldorf (Archivbild): Die Partei geht bei der Kommunalwahl mit einem eigenen OB-Kandidaten ins Rennen. (Quelle: Ying Tang/imago-images-bilder)
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Im Düsseldorfer Wahlkampf lehnen die Kandidaten von CDU, Grüne, SPD und FDP Podiumsdiskussionen mit der AfD ab. Die AfD reagiert darauf.

Im September wird in Düsseldorf gewählt. Bei der Kommunalwahl möchte Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) von den Bürgern im Amt bestätigt werden. Die "Herausforderer" Clara Gerlach (Grüne), Fabian Zachel (SPD), Ulf Montanus (FDP) und Claus Henning Gahr (AfD) versuchen, Keller im Rathaus abzulösen. Der Wahlkampf nimmt zwar erst langsam Fahrt auf, trotzdem steht für Keller, Gerlach, Zachel und Montanus eine Sache frühzeitig fest: keine Teilnahme an Veranstaltungen mit der AfD.

Die AfD ist zuletzt vom Bundesverfassungsschutz als "gesichert rechtsextremistisch" hochgestuft worden, wogegen die Partei vor dem zuständigen Verwaltungsgericht Köln Klage und einen Eilantrag einreichte (AZ 13K3895/25 und 13L1109/25). Die AfD will dem Inlandsnachrichtendienst gerichtlich untersagen lassen, dass er sie so führt, einordnet und behandelt.

Kommunalwahl in Düsseldorf: Podiumsdiskussionen nur ohne AfD

OB Keller hat bereits in der Vergangenheit mehrfach seine Haltung zur AfD deutlich gemacht. "Es gab nie und wird auch nie Gespräche mit der AfD geben. Die jetzige Einschätzung des Verfassungsschutzes, die AfD ist gesichert rechtsextremistisch, bestärkt mich darin", sagt der Oberbürgermeister. Im Zuge dieser Einschätzung könne er sich nicht vorstellen, dass Veranstalter von Podiumsdiskussionen der AfD noch eine Bühne bieten möchten. "Falls doch, werden sie auf mich verzichten müssen", sagt Keller.

Für Clara Gerlach sind Podiumsdiskussionen wichtige Veranstaltungen für den demokratischen Wettstreit. Sie freue sich auch über jede Einladung zu Diskussionsrunden, aber nur "mit meinen demokratischen Mitbewerbern", sagt die Grüne. Die Kandidaten der AfD zählen für Gerlach "eindeutig nicht" dazu. Sie sagt wie Keller: "Ich werde an keiner Diskussionsrunde teilnehmen, die einer gesichert rechtsextremen Partei eine Bühne bietet."

AfD ist für Zachel keine "normale demokratische Partei"

Auch Fabian Zachel schließt dies für sich aus. Die AfD sei keine normale demokratische Partei. Der SPD-Kandidat sagt: "Ihre Ideologie und ihre systematische Abwertung von Menschen stehen im Widerspruch zu allem, wofür ich politisch einstehe. Jeder Auftritt der AfD als gleichberechtigte Diskussionspartnerin trägt zur Verharmlosung und Normalisierung ihres Weltbildes bei."

Ulf Montanus von der FDP schließt sich CDU, Grüne und SPD an – allerdings nur mit Bauchschmerzen, wie er selbst sagt. Zum einen sei eine gesichert rechtsextreme Partei sicherlich kein guter Gesprächspartner, zum anderen möchte er auch nicht, "dass sich die AfD – wie so oft – als Opfer darstellen kann". Montanus wäre es lieber gewesen, die AfD mit Argumenten zu stellen. Er sagt: "Leider hat das Ignorieren der AfD bisher nicht dazu geführt, dass ihre Wahlergebnisse schlechter werden."

AfD Düsseldorf spricht von "peinlicher Offenbarung"

Die AfD hat die Haltung der anderen Parteien derweil wahrgenommen. Laut Düsseldorfs Spitzenkandidaten Gahr hält die AfD "den antidemokratischen Boykottaufruf von CDU, Grünen, SPD und FDP für eine peinliche Offenbarung ihres wahren Demokratieverständnisses". Für seine Partei steht fest: "Wir werden unseren Teilnahmeanspruch an jeder Diskussionsrunde der OB-Kandidaten geltend machen", kündigt Gahr an.

Verwendete Quellen
  • Mitteilung der Grünen Düsseldorf vom 2. Mai 2025 (per E-Mail)
  • Anfrage an die anderen Kandidaten
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