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Pferderennen in Düsseldorf: Pferd stirbt – Reiterverein kontert Kritik


Event "qualvoll und lebensgefährlich"?
Pferd stirbt bei Rennen: Veranstalter kontert Kritik


Aktualisiert am 03.06.2025 - 17:28 UhrLesedauer: 3 Min.
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Pferderennen an der Rennbahn Grafenberg (Symbolfoto): Das Pferd "Moonlightdancer" musste dort wegen einer (Quelle: UWE SCHAFFMEISTER /imago)
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"Moonlightdancer" muss nach dem edlen Pferderennen am Grafenberg getötet werden. Sind die Rennen "qualvoll und lebensgefährlich"? Der Veranstalter wehrt sich.

Der Königsallee-Renntag auf dem Düsseldorfer Grafenberg gilt als ausgesprochen schickes Event: Prominente Besucher, feine Hüte und spannende Rennen – doch während des Galopprennens am vorvergangenen Sonntag (25.5.) kam es auch zu einem Vorfall, der in den Berichten über das Event zunächst untergegangen war.

Das Pferd "Moonlightdancer" musste nach einer schweren Verletzung von einem alarmierten Tierarzt getötet werden. Das bestätigte der Präsident des Düsseldorfer Reiter- und Rennverein von 1844 e.V., Alexander Bethke-Jaenicke, t-online am Montag. Man bedaure den Vorfall sehr, so der Reitervereinspräsident.

Ihm zufolge habe sich das vierjährige Pferd bei einem der Starts des Rennens verletzt und sei dann untersucht wurden. Zu der genauen Verletzung des Pferdes äußerte sich der Rennsportverein nicht, jedoch habe sich bei der Untersuchung herausgestellt, dass für das Pferd keine Chancen auf Genesung bestanden habe. Daher habe der Facharzt das Tier eingeschläfert.

Peta kritisiert Rennen als "qualvoll und lebensgefährlich"

Die Tierrechtsorganisation Peta hatte den Vorfall bereits in der vergangenen Woche angeprangert und den Tod von "Moonlightdancer" als Beleg für die "skrupellose Rennbranche" im Pferdesport herangezogen. Peter Höffken, ein Fachreferent der Tierrechtsorganisation, hatte dabei auch erklärt: "In Düsseldorf sind bereits mehrere Pferde auf der Rennbahn zu Tode geritten worden – erst im Mai letzten Jahres wurde der Hengst 'Meerchenprinz' dort nach einem schweren Sturz getötet. Für die Tiere sind diese Wettkämpfe qualvoll und lebensgefährlich."

Peta hatte daraufhin auch das Veterinäramt der Stadt Düsseldorf zu Ermittlungen aufgefordert. Eine Sprecherin der Stadt hatte t-online dazu am Mittwoch erklärt, dass das Amt nicht grundsätzlich vom Veranstalter über Tötung Rennpferdes informiert werden müsste. Am Dienstag teilte eine Stadtsprecherin mit, dass das Veterinäramt im Fall von "Moonlightdancer" Untersuchungen aufgenommen hat.

Laut der Tierrechtsorganisation stehen die Pferde bei Rennen wie jenem auf dem Düsseldorfer Grafenberg unter enormen Druck: Immer wieder komme es bei den Pferderennen zu Stürzen, rund 90 Prozent der Tiere würden wegen des Stresses unter Magengeschwüren leiden.

Zwischen 2015 und 2019 "starben auf deutschen Rennbahnen mindestens 50 Pferde", so Peta in ihrer Stellungnahme. Die meistens recht jungen Rennpferde litten zudem oft unter Sehnenschäden und Knochenbrüchen. Auf einer Website des deutschen Galopprennsports, auf die der Düsseldorfer Verein verwies, wird die jährliche Anzahl an Verletzungen und Todesfällen auf der Rennbahn dagegen als "sehr gering" im Vergleich zur Anzahl aller startenden Pferde bezeichnet.

Zwischen 2023 und 2024 sollen demnach neun Pferde in Deutschland bei einem Rennen ums Leben gekommen sein. Über die Anzahl der verletzten Tiere und die typischen Arten ihrer Verletzungen findet sich auf der Website nichts.

Reiterverein widerspricht Peta-Kritik

Der Düsseldorfer Reiter- und Rennverein warf Peta am Montag vor, in ihrem Bericht über den Tod von "Moonlightdancer" "viele Fehlinformationen" verbreitet zu haben. Präsident Bethke-Jaenicke verwies darauf, dass Rennen wie das in Düsseldorf Zuchtleistungsprüfungen sind – also Teil der Betrachtung, welche Pferde überhaupt in der Zucht verwendet werden sollen. Der Reitervereinspräsident stellte klar: "Ohne derartige Leistungsprüfungen wäre eine planvolle und qualitative Zucht in Deutschland nicht möglich."

Zudem würde man "alle vorstellbaren Maßnahmen" treffen, um das "Tierwohl an erste Stelle zu stellen." Bethke-Jaenicke widersprach am Montag auch dem Peta-Aufruf, alle Pferderennen wegen des mutmaßlichen Tierleids zu boykottieren: "Ohne den Galoppsport in Deutschland wäre eine Zucht von Vollblütern und damit der Erhalt der Pferderasse nicht weiter aufrechtzuerhalten."

Über den Tod von "Moonlightdancer" habe man zunächst nicht berichtet, um dem Besitzer des Pferdes "die Möglichkeit zu geben, den Verlust in Ruhe zu verarbeiten."

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit einer Sprecherin des Düsseldorfer Reiter- und Rennverein von 1844 e.V.
  • Antwort des Düsseldorfer Reiter- und Rennverein von 1844 e.V. auf Anfrage (E-Mail)

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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