Bezüge steigen erneut So viel verdient ein Landtagsabgeordneter in NRW

In Nordrhein-Westfalen erhalten die Landtagsabgeordneten erneut mehr Geld. Die Diäten erreichen ein neues Rekordniveau.
Die Landtagsabgeordneten in Nordrhein-Westfalen dürfen sich erneut über mehr Geld freuen. Die Diäten der Politikerinnen und Politiker steigen im Jahr 2025 auf ein neues Rekordhoch von 11.463,66 Euro pro Monat – rund 500 Euro mehr als noch im Vorjahr. Insgesamt entspricht das einer Steigerung der Bezüge um rund fünf Prozent. Diese soll ab Juli in Kraft treten.
Hinzu kommen zudem Bezüge in Höhe von 3.067,33 Euro, die die Abgeordneten als Pflichtbeitrag direkt an das Versorgungswerk für ihre Altersvorsorge entrichten müssen. Das geht aus einer Unterrichtung durch den Präsidenten des Landtags vom Montag (2. Juni) hervor. Zuvor hatte der Landesbetrieb Information und Technik IT.NRW neue Zahlen zur Lohnentwicklung in Nordrhein-Westfalen veröffentlicht.
Nordrhein-Westfalen: Landtagsabgeordnete bekommen mehr Geld
Die Erhöhung der Politikerdiäten passt sich dabei an die Bruttolohnentwicklung in Nordrhein-Westfalen an. Der Bruttomonatslohn in Nordrhein-Westfalen stieg im Jahr 2024 im Schnitt um fünf Prozent, dadurch erhöhen sich auch die Bezüge der Abgeordneten entsprechend. Der Landtagspräsident bekommt einen Zuschlag von 50 Prozent, seine Stellvertreter noch einmal 25 Prozent pro Monat.
Die Landtagsabgeordneten in Nordrhein-Westfalen haben damit höhere Abgeordnetenbezüge als Abgeordnete anderer Landesparlamente in Deutschland. Sie liegen damit sogar über den aktuellen Bezügen der Bundestagsabgeordneten. In Berlin erhalten die Abgeordneten 11.227,20 pro Monat. Dort sollen in dieser Woche allerdings neue Diäten beschlossen werden, die etwa bei 12.000 Euro pro Monat liegen.
Politikerdiäten: Fast 25.000 Euro im Bundestag für Mitarbeiter
Obwohl Nordrhein-Westfalen die höchsten reinen Abgeordnetenbezüge hat, verdienen die Politiker in anderen Landesparlamenten mehr. Denn: In Nordrhein-Westfalen gibt es im Gegensatz zu anderen Bundesländern keine steuerfreie Kostenpauschale. Diese liegt in Bayern beispielsweise bei 4.227 Euro, im Bundestag sind es 5.349,58 Euro. Rechnet man diese den versteuerten Abgeordnetenbezügen hinzu, verdienen die Abgeordneten in Bayern und im Bundestag beispielsweise deutlich mehr als in NRW.
In den Landesparlamenten liegt Schleswig-Holstein rein nach Abgeordnetenbezügen mit monatlichen Diäten von 10.624 Euro auf dem zweiten Platz, gefolgt von Bayern mit 10.178 Euro pro Monat. Auch dort gelten die neuen Bezüge ab Juli. Schleswig-Holstein erhöhte die Diäten um 5,8, Bayern um vier Prozent. In der Regel sind die Politikerbezüge auch dort an die generelle Lohnentwicklung gekoppelt.
Am niedrigsten sind derweil die Bezüge in Hamburg. Hier bekommen Mitglieder der Bürgerschaft 4.582 Euro pro Monat. Hinzu kommen in nahezu allen Landesparlamenten Mitarbeiterpauschalen. Diese liegen in Nordrhein-Westfalen bei seit Februar bei 10.208 Euro pro Monat. Klarer Spitzenreiter ist der Bundestag. Hier stehen den Abgeordneten monatlich 25.874 Euro zur Verfügung.
Hinweis: In einer früheren Version dieses Textes hieß es, die Abgeordneten in Nordrhein-Westfalen würden die höchsten Bezüge aller Landtagsabgeordneten bekommen. Hier waren allerdings die steuerfreien Pauschalen nicht eingerechnet.
- landtag.nrw.de: Unterrichtung des Präsidenten des Landtags zu Abgeordnetenbezügen
- landtag.nrw.de: Abgeordnetengesetz für Nordrhein-Westfalen
- Eigene Recherchen