"Nicht vermittelbar" Grüne Ministerin rechnet mit Migrationskurs ab

NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur kritisiert die aktuelle Migrationspolitik scharf. Ihre Begründung sorgt für Diskussionen.
NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) hat die aktuelle Migrationspolitik des Bundes scharf kritisiert. In einem Interview mit der "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe) warf sie der Politik vor, bei Abschiebungen den falschen Fokus zu setzen.
"Es ist doch nicht vermittelbar, dass gut integrierte Menschen abgeschoben werden, nur weil sie leichter greifbar sind", sagte Neubaur. Die stellvertretende Ministerpräsidentin forderte stattdessen ein System, das integrierten Migranten "echte Verlässlichkeit und Bleibeperspektiven" bietet.
Neubaur warnt vor wirtschaftlichen Folgen
Neubaur warnte zudem vor den wirtschaftlichen Folgen der aktuellen Migrationsdebatte. Diese dürfe "nicht dazu führen, dass Menschen nicht mehr zu uns kommen, die wir schlicht brauchen". Angesichts des Fachkräftemangels müsse Deutschland "all jene halten, die zu uns gekommen sind, um hier mit anzupacken, die sich integrieren, die wichtiger Teil unserer Gesellschaft sind".
Die Ministerin verwies auf die dramatische demografische Entwicklung in NRW: Derzeit leben doppelt so viele 60-Jährige wie Sechsjährige im Land. Bis 2036 werde der Anteil der über 67-Jährigen von 30 auf 42 Prozent steigen. Trotz Rekordbeschäftigung fehlten bereits jetzt 71.000 Fachkräfte.
Vom Bund erwarte sie "einen geregelten Wechsel in einen dauerhaften Aufenthaltsstatus zu beiderseitigem Nutzen" für integrierte Migranten.
- Rheinische Post, E-Paper vom 17. Juni 2025
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