Tüv-Warnstreiks in NRW Tausende Autofahrer müssen länger auf ihre Prüfung warten

Autofahrer müssen sich gedulden: Tüv-Nord-Mitarbeiter in ganz NRW streiken für mehr Geld. Warum ausgerechnet jetzt die Prüfstationen stillstehen könnten.
Autofahrer in Nordrhein-Westfalen müssen sich auf Verzögerungen einstellen: An diesem Dienstag und Mittwoch (22./23. Juli) bleiben zahlreiche Tüv-Prüfstationen geschlossen. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten zu zweitägigen Warnstreiks aufgerufen – ausgerechnet mitten in der ohnehin personalknappen Ferienzeit.
Wegen der dünnen Personaldecke in der Ferienzeit sei mit deutlichen Auswirkungen etwa bei Fahrzeug- und Fahrerlaubnisprüfungen zu rechnen, warnte ein Verdi-Sprecher für NRW. Betroffen sind etwa 1.500 Mitarbeiter des Tüv Nord, der landesweit 47 Standorte sowie deutlich mehr Prüfstationen betreibt.
Verdi will 7,5 Prozent mehr Geld – Arbeitgeber bieten 2,1 Prozent
Hintergrund der Arbeitsniederlegungen ist ein verhärteter Tarifstreit. Während Verdi eine Lohnerhöhung von 7,5 Prozent oder mindestens 330 Euro monatlich bei einjähriger Vertragslaufzeit durchsetzen will, bleiben die Arbeitgeber bei ihrem mageren Angebot: Lediglich 2,1 Prozent mehr Gehalt über zwei Jahre haben sie bereits zum zweiten Mal vorgelegt.
Eine Annäherung der Positionen ist bislang nicht in Sicht. Erst am Donnerstag und Freitag dieser Woche wollen beide Seiten zu einer dritten Verhandlungsrunde zusammenkommen. Ob dort der Durchbruch gelingt, ist fraglich.
Der bundesweite Flächentarifvertrag des Arbeitgeberverbands Tüv Bund umfasst in NRW neben dem Tüv Nord auch weitere Branchenunternehmen wie die Kölner Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit. Kunden des Tüv Rheinland können dagegen aufatmen: Dessen Betriebe gehören einem anderen Arbeitgeberverband an und sind daher nicht vom Streik erfasst.
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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